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Treibhauseffekt in Falkensee: Karsten Hansen von „Dufte Blume“ beklagt Preisexplosion!

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Karsten Hansen (55) und sein Team von der „Duften Blume“ aus dem real,- Markt in Falkensee verkaufen gerade in der dunklen Jahreszeit gern einen bunten Augenschmaus für die eigenen vier Wände – sie binden Blumensträuße. Die Floristen beklagen, dass die aktuelle Teuerungswelle auch an den Blumen nicht vorbeizieht: Die Preise mussten bereits erhöht werden. Dabei reicht „Dufte Blume“ allerdings nur die höheren Kosten weiter. (ANZEIGE)

Sie sind nicht lebensnotwendig, dafür aber sehr gut für die Seele. Blumen setzen einen Farbtupfer am Arbeitsplatz, machen aber auch das eigene Heim gemütlicher.

Karsten Hansen: „Viele, die im real,-Markt einkaufen gehen, halten anschließend kurz bei uns an und nehmen einen Strauß Blumen mit. Dass die Preise in letzter Zeit gestiegen sind, bekommen unsere Kunden durchaus mit. Es hält sie aber zum Glück noch nicht davon ab, weiterhin Blumen zu kaufen. Eine Verteuerung der Preise ist ja zurzeit überall zu sehen.“

Aber auch bei Blumen? Hier geht es ja immerhin nicht um teure Rohstoffe wie Holz oder Metall. Oder um im fernen Osten produzierte Halbleiter. Karsten Hansen: „Dass Blumen immer teurer werden, beo­bachten wir bereits seit Jahren. Was die Kosten zurzeit so sehr in die Höhe treibt, das ist die Energiewende. Die Gaskosten sind um 600 bis 800 Prozent gestiegen. Das bringt die Blumenbetriebe in Holland um ihre Existenz. Viele Treibhäuser in Holland mussten bereits abgeschaltet werden, weil die Heizung viel zu teuer geworden ist. In der Folge kommt deutlich weniger Ware auf den Markt. Das wirkt sich ganz schnell auf den Preis aus. Besonders schlimm war es am Valentinstag. Hier haben sich die Preise verdoppelt. Zugleich ist die Qualität der angelieferten Blumen gesunken.“

Eine Qualitätstulpe ist bereits jetzt zehn Cent teurer als noch im letzten Jahr. Bei einem Zehnerbund Tulpen summiert sich das bereits auf einen Euro.

Hansen: „Wir haben ausgerechnet, dass sich unsere Anschaffungskosten in den letzten beiden Monaten um dreißig Prozent erhöht haben. Wir denken natürlich an unsere Kunden. In der Folge haben wir versucht, die alten Preise möglichst lange zu halten, auch wenn das dazu führt, dass wir deutlich weniger Gewinn machen. Am Valentinstag war es besonders krass. Wir haben erheblich mehr Umsatz gemacht als in den Jahren davor – zugleich aber auch so wenig Gewinn wie noch nie zuvor.“

Hinzu kommt die Verpackungsverordnung, die im vergangenen Jahr neu in Kraft getreten ist. Karsten Hansen: „Auf eine Rolle Folie kommt nun eine Abgabe von 15 Euro hinzu, bei Papier sind es fünf Euro. Das alles führt dazu, dass Blumensträuße drei bis vier Euro mehr kosten. Blumen werden in der Folge immer mehr zum Luxus. Der klassische Mitbringstrauß zu Feiern und Verabredungen wird in der Folge kleiner werden oder fällt ganz aus.“

Anne Moritz, die zum fünfköpfigen Team (www.dufte-blume-falkensee-real.de) gehört: „Eine Rentnerin, die immer sieben Nelken für sich bei uns einkauft, kann sich inzwischen nur noch fünf leisten.“

Hansen: „Langfristig wird es für Blumengeschäfte mit einem ordentlichen Lohngefüge sehr schwer werden, zu überleben.“ (Text/Fotos: CS)

Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 192 (3/2022).

Der Beitrag Treibhauseffekt in Falkensee: Karsten Hansen von „Dufte Blume“ beklagt Preisexplosion! erschien zuerst auf Unser Havelland (Falkensee aktuell).


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