Ein Steinschlag in der Frontscheibe, eine Hageldelle im Lack, zerknautschtes Blech nach einem Unfall. In diesem Fall schlägt die Stunde von Steffen Haberkorn und seiner Crew in der Werkstatt „Karosserie und Lack“ im Autohaus Dallgow. Das Ziel ist es immer wieder aufs Neue, möglichst den alten Originalzustand des Autos wieder herzustellen. Steffen Haberkorn (54) ist Service-Berater beim Autohaus Dallgow in Dallgow-Döberitz. Und er ist der Werkstattleiter für den Bereich „Karosserie und Lack“. (ANZEIGE)
Steffen Haberkorn: „Unsere Tätigkeit beginnt bereits bei der Frontscheibe. Ein kleines, im Verkehr aufgewirbeltes Steinchen reicht bereits aus, um eine winzige Delle in die Frontscheibe zu schlagen. Einen solchen Schaden reparieren wir, indem wir mit großem Druck Harz in das Loch oder den Sprung drücken. Das ist allerdings nicht im Sichtbereich erlaubt, hier muss die Frontscheibe komplett gewechselt werden. Zum Glück können wir eine neue Frontscheibe von heute auf morgen besorgen. Aufwändig ist nur noch einmal das Kalibrieren der elektronischen Sensoren, die in die Frontscheibe eingelassen sind.“
Bei den Seitenfenstern ist eine Harz-Reparatur in der Regel nicht möglich. Haberkorn: „Die Frontscheibe besteht aus zwei Scheiben – mit einer Klebefolie dazwischen. Die Seitenfenster sind aus einem Sicherheitsglas, das unter Vorspannung steht. Bei einem Defekt zerbröselt es in lauter kleine Einzelteile. Früher mussten wir öfters einmal eine Seitenscheibe ersetzen, wenn Diebe sie eingeschlagen haben. Das passiert eigentlich kaum noch. Die Diebe lesen eher die Funksignale der Schlüssel aus, um ohne Lärm in ein Auto zu gelangen.“
Auch um den Lack des Autos kümmert sich das Team. Steffen Haberkorn: „Wir brauchen nur den genormten Lackcode eines Autos, dann können wir Lackschäden sofort ausbessern. Wissen wir den Code nicht, können wir ihn mit dem aufgesetzten Colorfinder und einem Computer selbst in Erfahrung bringen. Ein ‚Auskreiden‘, also ein Ausbleichen der Lackfarben, gibt es seit gut 15 Jahren nicht mehr. Seitdem kommt ein Aqualack zum Einsatz, der den Lack unter einer zweiten und UV-beständigen Klarlack-Schicht schützt.“
Wenn es um den Lack geht, hat der Werkstattleiter noch einen Tipp: „Vogelkot, Baumharz, Insektendreck und Blütensäfte sind Gift für den Lack und sollten immer schnell entfernt werden. Bei hartnäckigem Baumharz helfen wir auch gern.“
Tiefe Kratzer im Lack, Beulen nach dem Kontakt mit einem Supermarktwagen, Hagelschäden und andere kleine Dellen werden in der Werkstatt schnell wieder ausgebügelt. „Smart Repair“ lautet hier das Zauberwort. Steffen Haberkorn: „Dellen können wir mit unseren speziellen Maschinen einfach wieder aus dem Metall herausziehen, sodass sie vollständig und ohne Lackschäden verschwinden. Bei Beschädigungen, die das Metall verformt haben, gleichen wir das am Ende mit der Lackierung wieder aus. Dabei müssen wir sehr genau arbeiten: Das Auge kann Niveauunterschiede in einer glänzenden Oberfläche von nur einem Tausendstel Millimeter klar erkennen.“
Bei großen Unfällen mit Blechschaden kommen die Autos in die Karosserie-Instandsetzung. Steffen Haberkorn: „Stoßstange, Spiegelkappe und Schutzleisten sind oft aus Plastik, sie müssen bei einem Schaden ersetzt werden. Aber die Schweller, die Kotflügel, die Motorhaube, die Heckklappe, das Dach und die Türen, das ist alles Metall. Wenn es wirtschaftlich sinnvoll ist, bringen wir verbogene Teile – etwa auf der Richtbank – wieder in die alte Form zurück. Ansonsten müssen wir beim Hersteller Ersatz bestellen.“ (Text/Foto: CS)
Info: Autohaus Dallgow GmbH, Wilmsstraße 120, 14624 Dallgow-Döberitz, Tel.: 03322-50500, www.autohaus-dallgow.de
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 189 (12/2021).
Der Beitrag Steffen Haberkorn vom Autohaus Dallgow: Ausbeulen, reparieren, lackieren! erschien zuerst auf Unser Havelland (Falkensee aktuell).