Sieben Jahre hat es von der ersten Idee bis zum Start gedauert: In Wustermark hat dm das dritte Verteilzentrum gebaut, um von hier aus 340 dm-Märkte im Norden und Osten Deutschlands mit Waren zu beliefern. Im April 2020 wurde das Verteilzentrum mit seinen 250 Mitarbeitern unter der Leitung von Katrin Stiemer in Betrieb genommen. Am 17. September wurde das einjährige Jubiläum groß gefeiert.
Ein bunt in warmen Farben angemalter XXL-Würfel zeigt sich, wenn man die B5 von Nauen kommend nach Berlin fährt, auf der rechten Seite. Das ist das neu gebaute Verteilzentrum.
Holger Schreiber, Bürgermeister von Wustermark, zeigte sich am 17. September zur Feier des Jubiläums sehr angetan von der neuen Landmarke: „Das ist sozusagen unser Willkommen an der B5, das sagt, gleich kommt Wustermark. Man darf gar nicht erwähnen, dass es Bestrebungen in der Gemeindeversammlung gab, dm zu bitten, die Farbenauswahl noch einmal nachträglich zu überdenken.“
Zum 1-jährigen Jubiläum war viel Prominenz aus Politik und der dm-Konzernleitung im neuen Verteilzentrum erschienen, um das Projekt im Rückblick noch einmal von allen Seiten zu beleuchten.
Standortleiterin Katrin Stiemer: „Mein Vorstellungsgespräch bei dm ist vier Jahre her. Es dauerte ganze sechs Stunden. Die Konzernleitung sah es als bedeutsame Aufgabe an, das Verteilzentrum in Wustermark zu ‚verheimaten‘. Da dachte ich: Ein Konzern, der solche Wünsche hat, für den möchte ich gern arbeiten. Genau diese Verheimatung ist uns sehr gut gelungen. Viele Menschen aus der Region haben hier eine Arbeit gefunden.“
Es war aber alles andere als leicht, das 30.000 Quadratmeter große dm-Verteilzentrum vor Ort zu bauen. Holger Schreiber hatte den dm-Drogeriemarktlern zwar das Filetstück im GVZ „direkt am Wasser“ angeboten, aber es gab doch auch Probleme zu überwinden, wie sich Gründersohn Christoph Werner erinnerte: „Die Hafenstraße ging mitten durch das Grundstück hindurch und musste verlegt werden. Und auch der B-Plan musste noch einmal angefasst werden.“
Christian Bodi, als dm-Geschäftsführer verantwortlich für das Ressort Logistik: „Am 16. Februar 2018 haben wir aber doch den Grundstein legen können – für eins der größten und auch modernsten Verteilzentren im Berliner Speckgürtel.“ Von der Anlieferung durch die Industrie über die Kommissionierung im Verteilzentrum bis hin zur Belieferung der dm-Märkte sind in der Folge ganz viele Prozesse automatisiert.
Und das ist auch gut so, denn die Arbeitskraft Mensch wird immer mehr zur Mangelware.
Roger Lewandowski, Landrat vom Havelland: „Die Arbeitslosenquote liegt im Havelland bei 5,2 Prozent. Im Arbeitsamtbezirk Nauen liegt sie bei nur 3,9 Prozent. Der Fachkräftemangel ist auch im Logistik-Bereich stark zu spüren. Wichtig für die Arbeitnehmenden sind aber natürlich immer auch die Arbeitsbedingungen. Die sind bei dm sehr attraktiv. Das hat sich positiv auf die anderen Arbeitgeber ausgewirkt, sie haben nachgebessert. Wir haben vor Ort die Autobahn, die Schiene und den Hafen – das macht den Standort für alle Logistiker so ungemein attraktiv.“
Landrat und dm-Konzernführung machten sich noch einmal stark dafür, weiter an dem Projekt „City-Logistik“ zu arbeiten, um die Warenlieferungen nach Berlin hinein vom LKW auf den Zug zu verlagern. Christian Bodi: „Wir finden das toll. Aber wir brauchen noch Partner, die das mit uns zusammen ausprobieren möchten. Alleine bekommen wir den Zug nicht voll.“
Jörg Steinbach, Minister für Wirtschaft und Energie des Landes Brandenburg: „Ihr habt so tolle Dächer auf dem Verteilzentrum. Wäre es zum Thema Energiewende nicht gut, hier Photovoltaik nachzurüsten?“
Christian Bodi: „Das ist eine gute Idee – die wir aber auch schon hatten. Am 10. Oktober geht es los mit den Baumaßnahmen auf dem Dach.“ (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 187 (10/2021).
Der Beitrag Bunter Würfel: dm-Verteilzentrum in Wustermark feiert einjähriges Bestehen! erschien zuerst auf Unser Havelland (Falkensee aktuell).