Auf der Karriereleiter geht es für die angehenden Azubis von Andy Dissmann stets bis ganz nach oben. Denn der Brieselanger, der seine Firma in Dallgow-Döberitz betreibt, schickt seine Auszubildenden schon bald auf dem direkten Weg nach oben – aufs Dach. Dort wird der junge Nachwuchs nicht nur die Liebe zu Dachlatten und Dachpfannen entdecken, sondern auch schnell feststellen: Das Handwerk hat ja tatsächlich goldenen Boden. (ANZEIGE)
Insofern ist eine solide Ausbildung im Handwerk oft eine sinnvolle Alternative zum Studium.
Andy Dissmann (43) ist Handwerker aus Leidenschaft: Den Beruf als Dachdecker erlernte er von 1995 bis 98. In diesem Segment war er für verschiedene Firmen tätig, bevor er sich 2004 mit seiner Dachdeckerfirma selbstständig gemacht hat.
Er sagt: „Wir sind zurzeit zu dritt in Brandenburg und Berlin unterwegs. Die Auftragslage ist sehr gut, auch trotz der Corona-Krise hat das Handwerk weiterhin goldenen Boden. Wer als Handwerker gute Arbeit abliefert und pünktlich ist, hat eigentlich seit Jahren volle Bücher und kaum einen freien Termin in den kommenden Monaten. Viele junge Leute kennen nach der Schule nur eins – das Studium. Wer aber gern mit seinen Händen arbeitet, der ist im Handwerk mitunter viel besser aufgehoben. Und dank dem Fachkräftemangel auch sehr willkommen. Da wir in Deutschland viele überalterte Betriebe haben, stehen die Chancen auch nicht schlecht, dass die Mitarbeiter einen Betrieb irgendwann sogar komplett übernehmen können.“
Man lernt nie aus. Das lebt Andy Dissmann selbst täglich vor. Seine Meisterschule hat der Dachdecker so etwa erst im Jahr 2019 abgeschlossen: „Dabei habe ich wieder vieles gelernt, was mir nun in meinem beruflichen Alltag zugute kommt.“
Jetzt sucht der Betrieb erstmals einen Auszubildenden zum Dachdecker. Wer sich bewirbt, sollte den Schulabschluss der zehnten Klasse in der Tasche haben und Freude am Handwerk mitbringen: Motivation ist alles. Andy Dissmann: „Schön wäre es, wenn die Azubis aus der Region kommen und auch mathematische Grundkenntnisse sind nicht von Nachteil. Das neue Ausbildungsjahr beginnt im August/September. Ich würde aber gern schon im Juni 2021 wissen, mit wem ich in diesem oder im nächsten Jahr die Reise antreten werde. Übrigens: Gern können schon Schüler ein Praktikum bei uns machen und so in den Beruf hineinschnuppern.“
Die Ausbildung zum Dachdecker dauert drei Jahre. Dabei besuchen die Azubis die Berufsschule in Potsdam. Die überbetriebliche praktische Ausbildung erfolgt in Großräschen. Andy Dissmann: „Die restliche Zeit arbeiten die Azubis im Betrieb mit und lernen bei der praktischen Arbeit. Der Vorteil bei einem kleinen Team wie dem unseren ist, dass die Azubis nicht nur die Halle fegen, sondern auf allen Baustellen mit dabei sind und selbst mit anpacken können. Wir haben uns u.a. auf die Installation von Photovoltaik-Anlagen spezialisiert, was natürlich ein megaspannendes Thema auch für die Zukunft ist. Auch der Umgang mit Holz, die Bauklempnerei und das Restaurieren von Altbaudächern gehört mit dazu. Nach der Prüfung ist man Dachdecker-Geselle. Natürlich möchten wir unsere Gesellen übernehmen, wir wollen das vermittelte Wissen und Können ja in der Firma halten.“
Eins gilt: Auf dem Dach muss man schwindelfrei sein. Zu diesem Zweck gilt es jedes Jahr eine ärztliche Untersuchung zu überstehen, um sich ein Höhenattest abzuholen. Andy Dissmann, der auf seinem Weg durch die Region überall ein Dach entdeckt, an das er bereits Hand angelegt hat: „Auch Mädchen können eine Ausbildung im Dachdeckerhandwerk machen und sind herzlich willkommen.“ (Text/Foto: CS)
Info: Dissmann Bedachungen, Bahnhofstraße 160, 14624 Dallgow-Döberitz, Tel.: 0173-2168 319, www.dach-dallgow.de
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 181 (4/2021).
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