Wer in Falkensee ein Taxi braucht, hat sehr oft ein Problem – es kommt keins. Die gelben Autos, die in der Gartenstadt unterwegs sind, reichen einfach nicht aus, um den Bedarf zu decken. Franko Placidi (55), der ursprünglich aus Osnabrück stammt und mit seiner Familie über Spandau nach Falkensee gefunden hat, kennt sich aus: „Ich bin selbst sechs Jahre lang in Falkensee Taxi gefahren. … (ANZEIGE)
… Die Taxis, die unterwegs sind, werden zu 90 Prozent schon lange im Vorfeld reserviert, sodass es für spontane Fahrten eigentlich kein freies Angebot mehr gibt.“
Nun gründet Franko Placidi sein eigenes Taxiunternehmen in Falkensee: „Ich habe sechs Jahre lang auf eine Taxikonzession gewartet, stand ewig auf der Warteliste und war sehr überrascht, als ich jetzt doch endlich eine erhalten habe. In Falkensee gibt es Konzessionen für insgesamt nur 21 Taxis. 15 davon liegen alle in einer Hand. Und daneben gibt es sieben Einzelunternehmer wie mich.“
Der frischgebackene Taxiunternehmer macht klar, dass es Zustände wie in Berlin in Falkensee nicht geben kann: „Berlin ist eine Metropole, eine Großstadt, die viele Millionen Touristen anzieht. Hier sind an die 8.000 Taxis unterwegs – immer auch mit der Vorgabe, dass sie rund um die Uhr auf der Straße präsent sind. Es soll eben möglich sein, zu jeder Uhrzeit an jedem Ort einen Wagen per Handzeichen anhalten zu können. Aus Unternehmersicht ist es unmöglich, ein solches Netz auch in einer kleinen Stadt wie Falkensee zu spannen.“
Die Idee, selbst einmal Taxi zu fahren, die hatte der Osnabrücker schon früh: „Ich war 30 Jahre lang beim Militär. Als Soldat wird man früh pensioniert, das ist bereits mit 50 Jahren möglich. Ich wollte so früh noch nicht aufhören zu arbeiten und habe mir deswegen schon den Plan zurechtgelegt, anschließend Taxi zu fahren. Natürlich kam es doch ganz anders als geplant. Nach der Wende wurden leider viele Militärstandorte geschlossen und so musste ich mich schon vor der eigentlichen Zeit mit meinem Zukunftsplan auseinandersetzen. Dass es aber so lange bis zu einer eigenen Konzession dauert, das hätte ich nicht gedacht.“
Mit seinem Taxi möchte der Wahl-Falkenseer einen 24-Stunden-Service anbieten: „Ganz egal, ob früh am Morgen oder mitten in der Nacht: Über die Nummer 0172-3835412, per WhatsApp oder über die Web-Seite www.taxi-falkensee.com bin ich rund um die Uhr zu erreichen. Ich fahre ein Großraumtaxi, einen Mercedes Vito – für bis zu sieben Fahrgäste. Was ich als 1-Mann-Betrieb unternehmen kann, um die Taxi-Unterversorgung im Ort zu lindern, das will ich gern tun. Aber auch mein Taxi kann nicht gleichzeitig zwei Fahrten absolvieren. Wir fahren übrigens nach dem Havelländer Tarif.“
Durchaus ein wenig Respekt hat Franko Placidi davor, sein Gewerbe ausgerechnet mitten in der Corona-Zeit zu starten. Denn wer weiß jetzt schon, ob es ausreichend Fahrten geben wird, um einen erfolgreichen Start zu begehen: „Die guten Fahrten, die lohnenden, das sind die Krankenbeförderungen zum Arzt, die Touren mit den Familien zum Flughafen, Kurierdienste oder Rechnungsfahrten. Vieles davon funktioniert ja in Corona-Zeiten nicht.“
Und so muss ein weiterer Plan noch ein wenig auf seine Realisierung warten, so Franko Placidi: „Ich wollte eigentlich auch gleich noch zwei Funkmietwagen mit ins Rennen schicken. Diese Wagen bieten im Grunde genommen die gleiche Dienstleistung an wie ein Taxi. Sie dürfen aber nur auf eine konkrete Vorbestellung hin von ihrem festen Standort aus ausrücken, während ein Taxi z.B. auch am Bahnhof nach neuer Kundschaft gucken darf. Dafür ist der Funkmietwagen nicht tarifpflichtig, sodass das Entgelt für eine Beförderung vorab besprochen werden kann.“ (Text / Fotos: CS)
Info: Taxi und Mietwagen Betrieb Franko Placidi, Grusonstraße 6, 14612 Falkensee, Tel.: 0172-3835412, www.taxi-falkensee.com
Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 171 (6/2020).
Der Beitrag Taxi kommt: Franko Placidi startet neues Taxiunternehmen in Falkensee! erschien zuerst auf FALKENSEE.aktuell.