Ist es Zeit für eine kleine Revolution auf dem Getränke-Markt? Die Jungs vom Start-Up Disco-Limo glauben ganz fest daran – und setzen auf ein modernes Crowd-Funding, um das nötige Geld für die Produktion ihrer Zitronen-Limonade mit Koffein-Schock einzusammeln. Aber nicht ganz so schnell.
Um die Idee zur Disco-Limo richtig begreifen zu können, muss man die Zeit etwas zurückdrehen. Am 1. Mai 2017 besuchten zwei Medizin-Studenten die Eröffnungsfeier vom „Holzmarkt“ in Berlin. Dabei handelt es sich nicht um einen Baumarkt, sondern um ein Kultur- und Künstlerforum. Das Publikum vor Ort war sehr bunt gekleidet, es spielte Disco-Musik im Retro-Style und die beiden Jungs dachten sich – jetzt `ne Disco-Limo, das wärs. Eine, die erfrischt, die keinen Alkohol hat, die aber auch „knallen“ muss, damit man die Nacht durchsteht. So wurde die Disco-Limo geboren.
Die Köpfe hinter der Brause, das sind Alexandros Krull (25) aus Braunschweig und Hans Jochens (24) aus Falkensee (der übrigens das Lise-Meitner-Gymnasium besucht hat). Noch in der gleichen Nacht skribbelten sie ein buntes Disco-Logo, das vom dritten Mann im Team optimiert wurde. Das ist Simon Geistlinger und der ist Grafik-Designer. Er kreiierte ein buntes Disco-Logo mit bunten Miami-Vice-Farben und einem Mann auf dem Label, der aussieht wie eine krasse Mischung aus Tom Selleck und Burt Reynolds. Hans Jochens: „Unsere Fans haben abgestimmt und dieser Figur einen Namen gegeben. Der Mann mit Sonnenbrille und Schnauzbart auf unserem Label, das ist jetzt unser ‚Disco Dean‘.“
Dass es gar nicht so leicht ist, eine Getränke-Idee aus dem Kopf in die Flasche zu bekommen, das mussten die Jungs auch feststellen. Alexandros Krull: „Wir haben bislang erst 15 Flaschen von Hand abgefüllt – auch für die Startup-Tage auf der Grünen Woche. Hilfe hatten wir von Olaf Kirschner in Spandau. Das ist ein Lebensmitteltechnologe, der uns dabei geholfen hat, unsere Rezeptur zu optimieren, die Nährwerttabelle aufzustellen und Kontakt zu einem professionellen Abfüller in Bayern aufzunehmen.“
In die Disco-Limo kommen nur Bio-Zutaten: Wasser, Zucker aus deutschen Rüben, Zitronenkonzentrat (ist CO2-neutraler zu transportieren als Zitronen) und Koffein. Das Bio-Koffein stammt aus einer Kaffeerösterei in Bremen. Hier fällt es als Nebenprodukt beim Entkoffeinieren von Kaffee an – eine Win-Win-Situation.
Hans Jochens: „Viele Bars, Restaurants und Clubs haben schon Interesse an unserer Disco-Limo bekundet. Nun haben wir ein Crowdfunding gestartet. Unter der neuen Internet-Adresse www.startnext.com/disco-limo können die Leute bis Juni viele Dankeschöns erwerben, etwa Funky Sticker, bedruckte Turnbeutel oder ein Jahresabo mit Disco-Limo. Unser Funding-Ziel liegt bei 8.000 Euro, optimal wären 12.500 Euro. Mit dem Geld wollen wir 10.000 Flaschen produzieren lassen und unser operatives Geschäft sichern. Zu unserer neu gegründeten UG stößt jetzt auch noch Marc Boner, der sich als BWLer um die Finanzen kümmert.“
Alexandros Krull: „Wir kommen ja aus der Berliner Studenten-Szene, sind hier tief verwurzelt und wissen, was gerade angesagt ist. Wir wollen das durchziehen und glauben fest an einen Erfolg. Eine Zitronenlimo auf Bio-Basis und dann auch noch mit Koffein – das ist extrem selten auf dem Markt. Die Disco-Limo ist eine Alternative zum Alkohol-Cocktail, kann aber auch problemlos mit Alkohol gemischt werden.“
Sollte das Fundingziel erreicht werden und die Disco-Limo wie eine Bombe einschlagen, dann sind weitere Geschmacksrichtungen geplant. Vielleicht Orange, vielleicht etwas Exotischeres. Aber auf jeden Fall kommt dann eine Disco-Frau aufs Label. Vielleicht Disco-Jenny? (Fotos / Text: CS)
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