Viele Senioren möchten auch dann noch gern in ihrer Wohnung verbleiben, wenn sie auf Hilfe angewiesen sind. In diesem Fall kommen Pflegedienste zum Einsatz, die sich vor Ort um alles kümmern. Doch mit der reinen Pflege ist es nicht getan. (ANZEIGE)
Sabine Szypritt (46) ist eine Senioren-Assistentin nach dem Plöner Modell: „Wir sind keine Altenpfleger, sondern gern gesehene Partner, die den älteren Menschen eine umfassende Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglichen. Wir leisten eine Betreuungsarbeit, die die Pflege um den wichtigen Aspekt der Unterstützung von Senioren ergänzt. Wir steigern ihre Lebensqualität und entlasten die Familienangehörigen.“
Das bedeutet, dass die Senioren-Assistentin immer dann zum Einsatz kommt, wenn es nicht um die Pflege geht: „Ich verbringe Zeit mit meinen Senioren. Ich helfe ihnen bei verschiedenen Besorgungen, spiele mit ihnen, begleite sie zum Arzt, gehe mit ihnen auf den Friedhof oder spaziere mit ihnen um den See. Auf diese Weise können Senioren ihren Alltag selbstbestimmt gestalten. Sie wissen, wann ich komme und können Fragen, Vorschläge, Ideen und Nöte auf diesen Tag und diese Stunden legen. Ältere Menschen fühlen sich so nicht als Bittsteller, sondern nehmen eine bedarfsgerechte Unterstützung in Anspruch – und das ganz ohne Stoppuhr.“
Sabine Szypritt kommt aus Spandau, hat zwei Söhne und lebt seit 1996 in Falkensee. Im Dezember 2012 hat sie die Prüfung zur qualifizierten Senioren-Assistenz nach dem Plöner Modell abgeschlossen, seit 2013 ist sie selbstständig: „Zurzeit betreue ich sechs Senioren fest, die ich wenigstens einmal in der Woche besuche. Alle Regelungen erfolgen aber ganz individuell. Manchmal kümmere ich mich um die Senioren nur dann, wenn die Kinder verhindert sind, manchmal bin ich auch mehrmals in der Woche bei meinen Kunden zu Besuch.“
Bei manchen Senioren wohnt die Familie in der Nähe und kann sich kümmern. Aber das geht mit Beruf und Verpflichtungen eben auch nicht immer rund um die Uhr. Und in Urlaubszeiten lohnt es sich auch, auf die Senioren-Assistenz zurückzugreifen. Sabine Szypritt: „Bei manchen Senioren wohnt die Familie aber auch hunderte von Kilometern weit entfernt, sodass ein Sich-Kümmern nur sporadisch und auf keinen Fall regelmäßig stattfinden kann.“
Bei einer Pflegestufe kann die Senioren-Betreuung über die so genannte Verhinderungspflege abgerechnet werden. Ansonsten muss diese Leistung privat bezahlt werden. Viele Familien bezahlen dies aber gern, weil die Senioren so weiterhin am gesellschaftlichen Leben teilhaben können und in ihrer Wohnung autark bleiben.
Sabine Szypritt: „Vielen Senioren ist es erst einmal ganz besonders wichtig, mit mir zu sprechen, wenn wir uns treffen. Dann erzählen wir beide erst einmal von unserem Tag und tauschen uns aus. Dabei entsteht natürlich ein starkes Vertrauensverhältnis. Manche Kunden vertrauen mir Dinge an, die sie ihrer Familie nie sagen würden. Die meisten Senioren wünschen sich auch, dass ich sie zum Arzt begleite. Nicht nur, weil sie nicht mehr so gut zu Fuß sind. Sondern vor allem, weil sie oft nicht mehr so ganz genau verstehen, was ihnen der Arzt nach der Untersuchung eigentlich erklärt. Wenn der Arzt nach einer Operation noch eine Reha-Maßnahme anordnet, dann kümmere ich mich auch um die Anträge und um den gesamten Papierkram.“
In letzter Zeit wird die Senioren-Assistenz auch von älteren Pärchen gebucht, wenn einer der Partner an Demenz erkrankt ist: „In diesem Fall kümmere ich mich um den Demenzkranken und passe auf, während sich der gesunde Partner einmal um seine eigenen Belange kümmert. Dabei kann es sich etwa um einen Gang zum Friseur oder um einen Wocheneinkauf handeln.“
Mitunter geht es aber auch ganz flott zur Sache: „Dann wünschen sich meine Kunden, dass ich sie zu verschiedenen kulturellen Veranstaltungen begleite und mit ihnen zum Beispiel ein Konzert besuche.“ (Text / Foto: CS)
Info: Seniorenbetreuung und Assistenz S. Szypritt, 14612 Falkensee, Tel.: 03322 / 240746, www.seniorenbetreuung-berlin-brandenburg.de