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Brettspiele Falkensee: Brettspiel-Influencer Johannes Jaeger von „Hunter & Friends“ eröffnet Popup-Store!

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Johannes Jaeger ist Influencer auf YouTube, Instagram und Facebook – und zwar für Brettspiele. Alleine auf YouTube folgen 74.100 Spielsüchtige dem Kanal „Hunter & Friends“, auf dem der Wahl-Falkenseer neue Spiele vorstellt. Der Veranstalter der alljährlichen Berliner „Brettspiel Con“ hat gerade erst sein Büro in ein Ladengeschäft in der Hansastraße verlagert. Hier ist genügend Platz, um alle paar Wochen die Tür zu öffnen – für einen Popup-Store der besonderen Art.

Johannes Jaeger (45) kommt ursprünglich aus Stuttgart, hat lange Jahre in Berlin gelebt und hat nun seit 2017 in Falkensee eine neue Heimat gefunden. Zusammen mit seiner Familie genießt er die Ruhe der Gartenstadt, ist aber trotzdem immer wieder sehr schnell im nahen Berlin.

Hier organisiert er nämlich seit vielen Jahren die „Berliner Brettspiel Con“. Das ist eine jährlich wiederkehrende Veranstaltung, die immer im Juli stattfindet. Sie gibt Brettspielfreunden die Möglichkeit, neue Spiele kennenzulernen und probezuspielen, bevor ein Kauf ansteht. Das ist wichtig, denn moderne Brettspiele werden immer komplexer – und auch teurer.

Um den Brettspielfreunden in der ganzen Nation zu zeigen, bei welchen Neuerscheinungen es sich lohnt, die Würfel rollen zu lassen, die Ereigniskarten auszuspielen und die Figuren über den Spielplan zu bewegen, unterhält Johannes Jaeger unter dem Namen „Hunter & Friends gleich mehrere Kanäle in den sozialen Netzwerken: „Man braucht nur auf Facebook, Instagram und YouTube nach ‚Hunter & Friends‚ zu suchen, dann findet man mich sofort.“

Längst ist der Spiele-Influencer so erfolgreich, dass er von seiner eigenen Messe und den Aktivitäten in den sozialen Medien leben kann. Nur – für seine Arbeiten braucht er zwingend auch ein Büro: „Mein altes Büro in Berlin musste ich aufgeben. Wir haben uns dann gesagt: Warum nicht in Falkensee nach einem neuen Büro suchen, wo wir doch eh in der Gartenstadt leben? Das würde auch das tägliche Pendeln überflüssig machen. Wir sind dann tatsächlich gleich bei uns um die Ecke fündig geworden – in der Hansastraße 60. Hier sind wir nun in diesem Sommer mit dem Büro, dem Studio und auch der eigenen Brettspielsammlung eingezogen – und arbeiten bereits an der Vorbereitung der nächsten ‚Brettspiel Con‘ in 2024.“

Der freie Platz im neuen Büro, in dem vor vielen, vielen Jahren laut alteingesessenen Bürgern einmal die Kinderbibliothek der Stadt Falkensee untergebracht war, lässt es aber zu, auch noch andere Ideen zu verfolgen. Eine mögliche Idee könnte es sein, hier vor Ort einmal einen Laden für neue Brettspiele zu eröffnen. Der Name für einen solchen Laden würde dann ganz konsequent „Brettspiele Falkensee“ lauten.

Johannes Jaeger: „Wir fangen aber zunächst einmal ganz klein an und werden unsere Räume nur so alle vier Wochen für einen Tag öffnen, um eine Art Popup-Store auszuprobieren. Das Debut dazu gab es am 14. Oktober. Einen weiteren Termin wird es am 17. November geben. Und direkt vor Weihnachten ist ein dritter ‚Tag der offenen Tür‘ angedacht.“

Wie kann man sich so einen Popup-Store vorstellen? Nun, am 14. Oktober hatten Johannes Jaeger und seine Familie Bierzeltgarnituren direkt vor dem Ladengeschäft ins Freie gestellt. Hier konnte man sich hinsetzen, mit anderen Besuchern fachsimpeln, einen Kaffee trinken oder neue Spielbeschreibungen lesen.

Im Ladengeschäft selbst hatte der Brettspiel-Experte viele neue Spiele aufgebaut und ausgestellt – einige davon direkt von Deutschlands größter Spielemesse in Essen, die gerade erst am 8. Oktober zu Ende gegangen war. Die Besucher, die zwischen 10 und 18 Uhr einfach einmal für einen Besuch vorbeischauten, konnten Neuheiten wie „Aufbruch zum Roten Planeten“ oder „Fiese Freunde – Fette Feten“ zum Eröffnungspreis einkaufen, Spiele wie „Age of Innovation“, „Love Letter“, „Gutenberg“, „Planet Unknown“ oder „Rajas of the Ganges“ begutachten oder Spiele wie „Karak 2“, „Evacuation“, „Schnitzeljagd“ oder „Imperial Miners“ vorbestellen.

Besonders gemütlich: Gleich an zwei räumlich weit voneinander getrennten Tischen durften neugierige Spieler zusammenkommen, um zusammen neue Spiele auszuprobieren.

Direkt am Eingang zum Büro hatten sich so mehrere Jugendliche aus dem Ort zusammengefunden, um „Terraforming Mars“ aus dem Hause „Schwerkraft“ zu spielen. Im knapp 70 Euro teuren Spiel können sich mehrere Spieler an der Aufgabe versuchen, das Leben auf den Mars zu bringen. Sie leiten dabei Konzerne an, die neue Technologien nutzen, um die Temperatur zu erhöhen, eine atembare Atmosphäre zu terraformen und Ozeane voller Wasser zu erschaffen. 208 Projektkarten, 195 Spielemarker, 60 Grünflächenplättchen, dazu jede Menge Konzernkarten, Spielertableaus und Spielbrettmarker – da ist auch ein recht großer Tisch ganz schön schnell komplett vollgestellt. Johannes Jaeger: „Diese Spielgruppe hat sich von selbst gefunden. Die Jungs haben einfach losgelegt und sich ganz im Spiel verloren. Da musste ich gar nichts weiter tun.“

Durch das Ladengeschäft hindurch, vorbei an Tischen und Regalen voller originalverpackter Spiele, führte eine Treppe hoch zu einem Raum mit einem zweiten Spieletisch. Hier stellte der Berliner Spieleautor David Kühn (30) sein erstes, selbst verfasstes Spiel vor: „Kingscraft“, das im Skellig Games Verlag erschienen ist und etwa 50 Euro kostet. Zwei bis vier Spieler können hier in 60 Minuten den Aufstieg zum König von Ambossa meistern – mit der Hilfe von 45 Gegenstandskarten und drei Würfeln. Das Brettspiel erinnert an alte Rollenspiele. Ziel ist es, Ausrüstung, Waffen, Tränke und Artefakte zu finden, um sie in der „Schmiede“ zu noch mächtigeren Ausrüstungskarten zu vereinen. So lassen sich wilde Kreaturen, aber auch vorwitzige Mitspieler in ihre Schranken weisen.

Auch an diesem Tisch waren gleich mehrere Spieler in das neue Game versunken. Einer schaute nur kurz von seinen Aktionskarten auf und meinte: „Es sieht kompliziert aus, aber die Regeln sind ganz einfach zu verstehen.“ Klar, da ist es natürlich auch ein großer Vorteil, wenn der Erfinder eines Spiels selbst mit vor Ort ist, um den Neulingen die Regeln vorzustellen und das Spiel anzuleiten.

Johannes Jaeger: „Ich bin in der Spieleszene bestens vernetzt. Da ist es dann für mich zum Glück ein Leichtes, den einen oder anderen Spieleautoren aus Berlin dazu zu überreden, für einen Nachmittag einmal nach Falkensee zu kommen.“

Wohin sich „Brettspiele Falkensee“ entwickelt, steht zurzeit noch nicht fest. Sicher ist nur eins, so Johannes Jaeger: „Wir möchten eine Anlaufstelle sein, um das Hobby Brettspiele im Havelland noch bekannter zu machen.“ (Text/Fotos: CS)

Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 212 (11/2023).

Der Beitrag Brettspiele Falkensee: Brettspiel-Influencer Johannes Jaeger von „Hunter & Friends“ eröffnet Popup-Store! erschien zuerst auf Unser Havelland (Falkensee aktuell).


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