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Falkensee: Rebekka Höckelmann pflegt und beschneidet Obstbäume!

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Den eigenen Obstbaum schätzen, pflegen und genießen. Oft gelingt dies nur, wenn sich eine fachkundige Hand um den Kirsch-, Apfel-, Pfirsich- oder Pflaumenbaum kümmert. Rebekka Höckelmann kennt sich mit dem richtigen Obstbaumschnitt bestens aus – und bereitet sich bereits auf den Sommerschnitt vor, der ab Mitte Juni durchgeführt wird. Die Falkenseer Expertin wird gern gebucht, um falsch beschnittene Bäume zu retten und sie wieder in die richtige Form zu bringen. (ANZEIGE)

Rebekka Höckelmann (46) ist in Finkenkrug aufgewachsen und lebt demnach schon immer in der Gartenstadt: „Eigentlich bin ich Pädagogin, ich habe in Falkensee eine Kita geleitet. Die tägliche Arbeit mit den Kindern war toll, zugleich aber auch frustrierend. Überall fehlt es an Zeit und Personal. In diesem Umfeld brennt man schnell aus. Wenn man aber das System nicht ändern kann, muss man sich selbst ändern. Ich wollte gesund alt werden – und habe mir deswegen eine neue Tätigkeit gesucht.“

Rebekka Höckelmann hat selbst eigene Obstbäume im Garten zu stehen. Sie beschäftigte sich in der Folge mit der Hege und Pflege der Bäume und überlegte, wie man sie am besten schätzen, pflegen und genießen könnte. Sie las Fachbücher, schaute sich Videos bei YouTube an und besuchte erste Kurse. Am Ende reiste sie nach Thüringen, um hier an einer versierten Obstbaumschule die Ausbildung zur „Baumwartin für naturgemäßen Obstbaumschnitt“ zu absolvieren. Ein Jahr lang dauerte die Ausbildung, die sie mit Prüfung und Zertifikat hinter sich brachte: „Dieses Zertifikat braucht man, um Aufträge zur Pflege von Streuobstwiesen zu bekommen. Auf unseren Streuobstwiesen finden sich oft noch uralte Obstbaumsorten, die unbedingt erhalten werden müssen. Da es sich meist um hybride Kunstwesen handelt, kann man solche Sorten nicht in Samenform sichern: Aus den Samen würden komplett andere Bäume heranwachsen.“

Seit dem Jahr 2021 ist Rebekka Höckelmann in ihrer neuen Tätigkeit selbstständig und hat damals im November passend zur Winterschnittsaison die Arbeit aufgenommen. Sie sorgt mit ihrer Pflege und einem naturgemäßen Schnitt für eine vitale und gesunde Entwicklung der verschiedensten Obstbäume: „Es ist immer wieder schön und zugleich erstaunlich, dass viele Menschen eine sehr enge Bindung zu einzelnen Obstbäumen in ihrem Garten haben. Oft wurden sie gepflanzt, als das eigene Haus fertiggestellt oder das erste Kind geboren wurde. Ebenso häufig kommt es vor, dass ein alter Obstbaum die Enkel noch in besonderer Weise an die Großeltern erinnert. Oder dass ein Pärchen einen Baum gemeinsam gepflanzt hat – als Zeichen ihrer Liebe. Das sind alles absolute Herzensbäume, die umhegt und gepflegt werden. Mein Vater hat nach der Wende als ABM-Aufgabe Obstbäume gepflanzt. Er hat auch letztens zu mir gesagt: Schau doch mal nach meinen Lieblingsbäumen.“

Viele Gartenbesitzer greifen ohne weitere Vorkenntnisse zur Astschere und stutzen ihren Obstbaum selbst zurecht. Das kann schnell schiefgehen, etwa wenn Ast­stummel wieder austreiben oder sich überall Wasserschosser bilden. Rebekka Höckelmann: „Ich habe schon schlimm verstümmelte Bäume gesehen. Die Baumbesitzer nehmen aus Unkenntnis oft zu viel Holz aus dem Baum – und das zur falschen Zeit mit den falschen Methoden. Es dauert schon drei bis vier Jahre, bis ich einen verschnittenen Baum wieder in Form gebracht habe.“

Rebekka Höckelmann erklärt auch: „Unsere Obstbäume sind Kulturpflanzen. Der Mensch hat sie sich ausgedacht – mit dem Ziel, reichlich Obst zu ernten. Jungbäume müssen einen jährlichen Erziehungsschnitt erhalten, damit sie eine tragfähige Krone entwickeln. Denn wir wollen ja keine langen Äste, die so voller Früchte hängen, dass sie sich deswegen wie eine Trauerweide biegen, bis sie brechen. Der Winterschnitt bringt vorrangig Holzwachstum. Beim Sommerschnitt hingegen nehme ich vor allem das Laub aus dem Baum, damit er nicht zu viele Reservestoffe einspeichert und im nächsten Jahr weniger üppig und unkontrolliert wächst. Der Sommerschnitt beruhigt den Baum. Je älter ein gut gepflegter Baum wird, umso seltener muss er beschnitten werden. Dann geht es mitunter nur noch um Erhaltungsschnitte alle paar Jahre.“

Die Obstbaumwartin, die sich übrigens auch um Obstgehölze wie Johannisbeeren kümmert, wartet zurzeit noch auf den Start ihrer Saison: „Das ist erst Mitte Juni wieder der Fall, wenn der Sommerschnitt ansteht. Bis es soweit ist, kümmere ich mich um das Büro und die Buchhaltung. Oder ich berate Kunden, welcher Obstbaum am besten zu ihrem Garten passt. Denn was nutzt mir ein hochstämmiger Kirschbaum, der viele Meter in den Himmel ragt, wenn der Garten nur sehr klein ist? Da würde ein niedrigstämmiger Baum mehr Sinn ergeben. Die Frage nach der Größe des Gartens müssten auch die Baumschulen viel häufiger stellen. Ein Obstbaum ist immer auch ein Generationsprojekt. Was Opa und Oma pflanzen, darüber freuen sich später einmal die Enkel.“

Wichtig ist der Expertin, dass das Obst aus dem Garten auch tatsächlich verwertet wird: „Hier engagiere ich mich ehrenamtlich beim Obstprojekt vom Falkenseer Kinderverein KiKuK e.V.“ (Text/Fotos: CS)

Info: Obstbaumpflege Falkensee, Ludwig-Richter-Straße 1, 14612 Falkensee, Tel.: 01522-6753003, www.obstbaumpflege-falkensee.de

Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 206 (5/2023).

Der Beitrag Falkensee: Rebekka Höckelmann pflegt und beschneidet Obstbäume! erschien zuerst auf Unser Havelland (Falkensee aktuell).


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