Berlin ist dem coolen Getränke-Startup „kukki Cocktails“ zu klein geworden. Die von drei Freunden gegründete Firma vertreibt erfolgreich süffige Cocktails in der tiefgefrorenen Flasche – und brauchte zuletzt deutlich mehr Platz für Abfüllung, Lagerung und Versand. Perfekte Bedingungen bot dafür das GVZ Wustermark. Die nächste Party im Havelland ist nicht länger gefährdet: Die hierfür besorgten Cocktails lassen sich ganz schnell im „kukki Toaster“ auftauen. (ANZEIGE)
Am Anfang war da ein Bayer, Josef „Sepp“ Klemm. Der mochte kein Bier und wollte auf Partys viel lieber Cocktails mit Eis und frischen Früchten anbieten. Aber wie bekommt man das auf die Reihe, wenn vor Ort kein Barkeeper am Tresen steht?
Dieser Gedankengang stand 2014 im Raum, als der Josef Saif Rudi kennenlernte. Beide gründeten zusammen eine Firma – und nahmen später auch noch Andy „The German“ Romanowski mit ins Boot. Zu dritt wurde „kukki Cocktails“ erfunden und mit der Hilfe eines Investors zur Marktreife gebracht. Bei den „kukkis“ handelt es sich um vegane Cocktails mit Alkohol, bei denen die Eiswürfel und die Früchte bereits mit in der Flasche enthalten sind. Die Flaschen werden sofort nach dem Abfüllen eingefroren.
Saif Rudi (34), der heute Geschäftsführer der Firma ist: „Wir brauchen keine Konservierungsstoffe, weil wir die Cocktails sofort frosten. Deswegen sind auch keine Stabilisatoren nötig, die ansonsten dafür sorgen, dass sich keine Fruchtpartikel aus der Flüssigkeit am Boden der Flasche ablagern. Wir müssen unsere Cocktails auch nicht aseptisch abfüllen und deswegen vorher stark erhitzen. So bleibt der Geschmack komplett erhalten. Unsere Kunden sind immer wieder krass begeistert, wenn es um den Geschmack geht. Ich sage immer gern: Wir frieren den Geschmack ein.“
Ein großer Vorteil für die Firma: Josef Klemm ist ein begnadeter Ingenieur und Erfinder. Er hat bereits mehrere Patente angemeldet. So lassen sich die kukki-Glasflaschen im Tiefkühler einfrieren, ohne dass sie platzen. Die Eiswürfel in der Flasche sind so sehr verdichtet, dass sich der Cocktail auftauen lässt, ohne dass dabei auch die Eiswürfel schmelzen. Und im obersten Eiswürfel ist im Regelfall sogar noch eine kleine Frucht mit eingefroren.
Die Cocktails eignen sich eigentlich perfekt für Partys, für Clubs und für Diskotheken. Hier lassen sie sich mit auf die Tanzfläche nehmen: Niemand kann einem mehr etwas in den Cocktail schütten.
Saif Rudi: „Wir haben aber festgestellt, dass unsere Cocktails noch viel besser in der Gastronomie, in Hotels, in Kinos, in Zügen und auf Messen einzusetzen sind – eben überall dort, wo die Menschen gern gesellig einen Cocktail trinken möchten, aber kein Barkeeper zur Verfügung steht. Unser Anspruch ist es, dass unsere Cocktails so schmecken, als hätte ein Barkeeper sie just gerade in diesem Moment frisch zubereitet.“
Zuhause reicht es aus, eine gefrorene Flasche kukkis einfach eine Weile stehen zu lassen oder sie für eine kurze Zeit in ein warmes Wasserbad zu legen. Das wäre in der Gastronomie nicht möglich. Saif Rudi: „Da hat unser Sepp kurzerhand den ‚kukki Toaster‘ erfunden, den sich die Gastronomie bei uns kaufen kann. Das ist eine schicke Röhre, die eine Flasche aufnimmt und in wenigen Sekunden so auftaut, dass man den Cocktail trinken kann. Wie gut, wenn man einen Erfinder im eigenen Haus hat. Die Nachfrage ist riesig: Wir produzieren gerade wieder 4.000 neue Toaster.“
Das Unternehmen „kukki Cocktails“ wuchs im Goerzwerk im Süden von Berlin. Um die Abfüllanlage in die Fertigungshalle zu befördern, war damals nicht nur ein besonderer Kran nötig. Saif Rudi: „Wir mussten die Außenwand der ersten Etage samt Fenster abtragen. Und beim Umzug nach Wustermark mussten wir die Wand schon wieder öffnen.“
Seit 2016 gibt es die „kukkis“ bei EDEKA, inzwischen findet man sie auch bei Selgros oder bei Kaufland. Sogar ein eigener Online-Shop (www.kukkicocktail.com, 10% Rabatt für unsere Leser mit Code „UnserHavelland“) steht inzwischen bereit.
Saif Rudi: „Der Bedarf an ‚kukki Cocktails‘ wächst und wächst. Das Goerzwerk konnte uns die benötigten Flächen nicht zur Verfügung stellen. So sind wir auf das Güterverkehrszentrum in Wustermark gestoßen. Vor Ort haben wir die Hallen einer ehemaligen Konditorei übernommen. Das war für uns perfekt. Alles war gefliest und auf die Arbeit mit Lebensmitteln eingerichtet, außerdem gab es ein Kühl- und Tiefkühlhaus. Wenn wir selbst eine Halle gebaut hätten, dann genau so!“
Da viele Mitarbeiter ihren Lebensmittelpunkt in Berlin-Steglitz haben, ist das Headquarter mit dem Büro und dem Marketing im Goerzwerk geblieben. Nur die Abfüllanlage, die Logistik und der Versand sind nach Wustermark umgezogen. 30 Mitarbeiter kümmern sich nun auf 2.200 Quadratmetern in zwei Schichten darum, bis zu 1.500 Flaschen in der Stunde zu befüllen. Im März wurden auf diese Weise 400.000 kukkis hergestellt.
Saif Rudi: „Unsere Cocktails Caipi, Mojito, Sex on the Beach und El Presidente haben 14,1 Prozent Alkohol, unsere Cocktails Wild Passion Fruit, Pink Grapefruit, Red Berry und Colada 8,0 Prozent. Unser Bestseller ist der Mojito, auch der Sex on the Beach läuft sehr gut.“ (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 206 (5/2023).
Der Beitrag Der erste Cocktail, der getoastet wird: kukki Cocktails zieht nach Wustermark! erschien zuerst auf Unser Havelland (Falkensee aktuell).