Immer mehr Familien interessieren sich für ein elektrisch betriebenes Auto – insbesondere auch aufgrund der stetig steigenden Preise für Benzin und Diesel. Doch woher kommt der Strom für das neue E-Mobil? Klar im Vorteil ist da der Hausbesitzer mit Garten – er lässt sich einfach eine eigene Wallbox im Carport installieren. Stefan Baerns von Elektro Wolf aus Falkensee hat bereits knapp hundert Wallboxen verkabelt – und erzählt von seinen Erfahrungen. (ANZEIGE)
Ab sofort tanken wir Zuhause! Wer sich ein E-Auto angeschafft hat, kann den Akku über die ganz normale Steckdose neu aufladen. Deutlich schneller geht der Ladevorgang mit einer Wallbox vonstatten, die das Auto mit 11 kW Ladeleistung versorgen kann. Ein Auto mit etwa 500 Kilometer Stromreichweite lässt sich so in wenigen Stunden komplett neu aufladen. Die meisten Familien lassen das Auto über Nacht an der Wallbox hängen und freuen sich am Morgen wieder über die volle Reichweite.
Stefan Baerns von der Falkenseer Firma Elektro Wolf hat seit 2019 bereits knapp hundert der Miniatur-Stromtankstellen im Havelland verbaut: „Dank Corona und der damit einhergehenden Lieferengpässe war es in den vergangenen Monaten eine sehr große Herausforderung, noch eine Wallbox im Fachhandel zu bekommen. Das hat sich inzwischen deutlich gebessert. Dafür fehlen zurzeit Zubehörartikel und FI- und Leitungsschutzschalter. Ständig rennen wir dem Material hinterher. Ganz wichtig ist in diesem Zusammenhang: Wer sich heute ein E-Auto bestellt, muss eh mehrere Monate lang warten. Es lohnt sich, auch die Wallbox zur gleichen Zeit in Auftrag zu geben. Ich habe immer wieder Kunden, die erst dann wegen einer Wallbox anrufen, wenn der neue E-Wagen bereits im Carport steht. Wer jetzt bei uns eine Anfrage stellt, bekommt einen Termin im August oder im September.“
Einzelne Kunden mussten aufgrund der Auftragslage und fehlender Materialien bereits bis zu einem Jahr auf ihre Wallbox warten. Stefan Baerns: „Jetzt ist die gesetzliche Förderung ausgelaufen, die Privatpersonen bei der Installation einer Wallbox beantragen konnten. Das lässt die Nachfrage ein wenig abebben. Die Kunden, die jetzt zu mir kommen, fragen mitunter, ob sie eine eigene Wallbox stellen können. Auch das geht. Dann kümmere ich mich nur um die Montage und die Anmeldung bei den Netzbetrieben, wenn ich das Setting verantworten kann.“
Dem Elektro-Fachmann fällt auf, dass sich zurzeit vor allem die Privathaushalte eine Wallbox einrichten lassen. Firmen seien eher selten unter den Kunden zu finden. Stefan Baerns: „Den Firmen ist die Reichweite sehr wichtig, da ist ein E-Auto nicht immer die erste Wahl. Und bei Flotten wie etwa bei einem Pflegedienst sind die E-Autos oft noch viel zu teuer. Im privaten Umfeld sind es oft die Zweitwagen, die elektrisch fahren und die für die kurzen Wege angeschafft werden.“
Viele Kunden haben bereits eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach und vertanken so ihren eigenen Strom.
Was viele Hausbesitzer nicht wissen: Pro Haus rechnet der Energieversorger mit etwa 30 kW Anschlussleistung. Bei einem Einfamilienhaus geht man von 15 kW Grundverbrauch aus. Die Wallbox kommt mit 11 kW dazu. Liegt dann auch noch eine Wärmepumpe mit 7 bis 9 kW vor, ist der Rahmen schnell gesprengt. Stefan Baerns: „Wenn ich dann die Wallbox offiziell beim Versorger anmelde, kann es sein, dass ein einmaliger Baukostenzuschlag pro kW verlangt wird, die über 30 kW Normanschluss liegt. In diesem Kontext kann es durchaus vorkommen, dass zwei Wallboxen plötzlich nicht mehr anzeige-, sondern genehmigungspflichtig sind. (Text/Foto: CS)
Info: Elektro Wolf, Fischerstraße 28, 14612 Falkensee, Tel.: 03322-2863780, www.elektrowolf.net
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 194 (5/2022).
Der Beitrag Elektro Wolf aus Falkensee: Die Wallbox im Carport ist im Havelland sehr begehrt! erschien zuerst auf Unser Havelland (Falkensee aktuell).