Die Handwerkskammer Potsdam war wieder einmal in Falkensee zu Besuch. Im Gepäck: der Silberne Meisterbrief für Detlef Plückhahn. Er hat am 30. November vor 25 Jahren seine Meisterprüfung zum Elektromechaniker bestanden. In der Gartenstadt ist Detlef Plückhahn als Geschäftsführer von Pumpen Plückhahn bekannt. Und: Die nächste Familiengeneration baut bereits an einem neuen Meistertitel. (ANZEIGE)
Elektro- oder Mechanikermeister gibt es viele. Eine Kombination aus beiden Berufszweigen ist allerdings ziemlich selten. Aus diesem Grund gibt es nicht viele Handwerker wie den Falkenseer Detlef Plückhahn (58), der einen Meistertitel als Elektromechaniker vorweisen kann.
Aufgewachsen ist Detlef Plückhahn direkt in Falkensee und damit in der ehemaligen DDR. Nach dem Abitur überlegte er zunächst zu studieren, absolvierte aber doch eine Ausbildung zum Elektromonteur im Stahlwerk Hennigsdorf. Hier bekam er Arbeit – erst im Bereich der Kranelektrik, dann als Betriebselektriker.
Detlef Plückhahn: „Ich hatte eigentlich immer etwas zu tun. Nach der Wende gab es allerdings einen Einbruch, weil niemand wusste, wie es nach der Wende weitergeht – und sich alle vorher ordentlich mit Materialien eingedeckt haben. Ich bekam zum Glück die Möglichkeit, bei meinem Vater Jürgen in dessen kleine Firma einzusteigen. Der unterhielt zusammen mit meinem Onkel eine mechanische Fertigung in der Falkenseer Kastanienallee. Hier stellten sie Einzelteile für Pumpen her. Schnell wurde mir das aber zu langweilig in der Werkstatt. Ich wollte lieber raus und unter Leute. Ich kam in der damaligen Wendezeit auf die Idee, selbst Pumpen zu bauen und passend dazu auch Wasser- und Rohrleitungen auf den Grundstücken der Kunden zu verlegen.“
Für all diese Arbeiten brauchte er allerdings einen Meisterschein. In Berlin ging es ihm nicht schnell genug voran: „Also bin ich nach Sachsen gegangen und habe am 30. November 1996 meine Meisterprüfung in Leipzig absolviert. Zwei Jahre später haben wir die Pumpen Plückhahn GmbH in Falkensee gegründet.“
Die Werkstatt in der Kastanienallee gibt es noch immer. Die Firma selbst zog aber erst auf das Industriegelände neben dem heutigen real,- Supermarkt. Inzwischen ist sie auf dem eigenen Gelände an der Spandauer Straße zu finden. Hier ist auch das Ladengeschäft lokalisiert, in dem die Kunden Pumpen aller Art präsentiert, erklärt und verkauft bekommen. Die Pumpen kommen in Teichen und Pools zum Einsatz, holen das Wasser aus einem Brunnen und werden natürlich auch eingesetzt, um das Regenwasser vom Haus wegzupumpen. Plückhahn: „Wir beteiligen uns an keinen öffentlichen Ausschreibungen, das macht einfach zu viele Probleme. Wir kümmern uns lieber um die Privatkunden, also um der Oma ihr klein Häuschen.“
In der Vergangenheit – man kann es sich heute nicht mehr vorstellen – wurde Falkensee gleich mehrfach von extremen Regengüssen heimgesucht. Detlef Plückhahn: „Falkensee ist mehrfach richtig abgesoffen. Nicht umsonst sind Tauchpumpen in allen Größen unsere absoluten Bestseller. Als Waldheim das letzte Mal vom Dauerregen heimgesucht wurde, haben die Leute hier die Pumpen schneller rausgetragen, als wir sie wieder nachkaufen konnten. Auch die eine oder andere Tiefgarage im Ort ist damals voll Wasser gelaufen. Solche großen Regenereignisse gab es meines Wissens vorher in der Region gar nicht.“
Aber auch wenn es nicht regnet, ist das lokale Unternehmen gut ausgelastet: „Dann installieren wir eben Bewässerungsanlagen, damit der Rasen nicht verdurstet.“
Längst kümmert sich das Unternehmen auch um den Bereich Haustechnik, Sanitär, Klimatechnik und Heizungen. Selbstfahrende Rasenmäher oder Pumpen, die sich per App steuern lassen – die angebotene Technik ändert sich immer wieder.
20 Mitarbeiter sind inzwischen für Pumpen Plückhahn unterwegs. Es dürften gern noch mehr sein, denn die Aufträge werden immer mehr. Detlef Plückhahn: „Leider ist ja der beliebteste Berufswunsch bei den jungen Leuten inzwischen, Influencer zu werden. Dabei hat das Handwerk zurzeit Goldenen Boden wie noch nie. Ein Lehrling lernt immerhin gerade bei uns.“
Zum Glück ist Sohn Lars (31) mit in die Firma eingestiegen. Er kümmert sich um den Bereich Sanitär- und Heizungsanlagen und sagt: „2006 habe ich die Lehre bei meinem Vater angefangen. Glücklicherweise hat er mich anschließend übernommen.“
Zurzeit arbeitet Lars Plückhahn selbst an seinem Meistertitel. Voraussichtlich zwei Jahre wird es aber noch bis zur finalen Prüfung dauern. Vater Detlef Plückhahn: „Lars ist schon jetzt an allen wichtigen Firmenentscheidungen beteiligt. Sobald er seinen Meister hat, wird er mit in die Geschäftsführung aufgenommen.“
Ziel ist es für den großen Chef dann auch, sich ein wenig aus der Firma herauszuziehen und langsamer zu machen. Schon jetzt gönnt er sich an jedem Donnerstag einen Opa-Tag. Dann wird früher Schluss gemacht auf der Arbeit, um sich um den Enkel zu kümmern: „Ich habe bei meinem Sohn aufgrund der vielen Arbeit so viel verpasst, das passiert mir nicht noch einmal, das hole ich jetzt nach.“
In die Stadtpolitik möchte Detlef Plückhahn jedenfalls nicht zurück. Lange Jahre saß er für die SPD in der Stadtverordnetenversammlung von Falkensee: „Die Politik ist seitdem zwar bunter geworden, aber nicht besser. Ein Statement: Ich habe selbst noch Steine für die alte Stadthalle geschleppt, aber sie ist ein Schandfleck, sie muss weg.“ (Text/Fotos: CS)
Info: Pumpen Plückhahn GmbH, Spandauer Straße 5, 14612 Falkensee, Tel.: 03322-22121, www.pumpen-plueckhahn.de
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 190 (1/2022).
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