Weiß sticht er aus der Erde hervor – und weckt Begehrlichkeiten. Der Spargel, er wächst direkt im Havelland. Allerdings nur noch im Spargelland Hoppenrade, nachdem die Familie Feiler ihren Spargelhof in Spaatz geschlossen hat. Das gesunde Erdgemüse lässt sich direkt vor Ort in Hoppenrade erstehen – frischer geht es nicht. Und wer pro Kilo einen Euro extra investiert, kann sich den weißen Spargel auch gleich schälen lassen. (ANZEIGE)
Dr. Armin Rathfelder hat vor dreißig Jahren damit begonnen, Spargel in Hoppenrade anzubauen. Hier gedeiht das Edelgemüse seitdem vortrefflich.
Vor Corona war das „Spargelland Hoppenrade“ ein beliebtes Ausflugsziel vor allem für Radfahrer. Nach einer langen und schweißtreibenden Fahrt konnte man vor Ort bestens einkehren und im hauseigenen Bistro ein paniertes Schnitzel Wiener Art mit hauseigenem Spargel und Petersilienkartoffeln genießen. Im Innenhof saß man unter blühenden Obstbäumen und ließ die absolute Ruhe auf sich wirken.
Dr. Armin Rathfelder: „Im letzten Jahr konnten wir unser Bistro nur ganz kurz aufmachen, in diesem Jahr noch gar nicht. Ich bezweifle, dass die Corona-Maßnahmen vor dem Ende der Spargelsaison zurückgenommen werden. Das ist für uns nicht gut, mit dem Bistro haben wir bislang immer gutes Geld verdient. Und viele Gäste haben dann auch gleich in unserem Hofladen noch Spargel für Zuhause mitgenommen.“
Den Spargel gibt es zum Glück weiterhin. Der Hofladen hat jeden Tag von 8:30 bis 18:30 Uhr geöffnet, hier kann man den Havelland-Spargel einkaufen. Der weiße Spargel mit 18 bis 28 Millimeter Durchmesser kostet zurzeit 12,50 Euro das Kilo.
Für viele Havelländer steht der Spargel jetzt fast täglich auf der Speisekarte. Er lässt sich dünsten und mit brauner Butter oder mit Sauce Hollandaise servieren. Man kann ihn mit Speck ummantelt im Ofen zubereiten. Und kleingeschnitten wird er in der Pfanne schnell gar – hier reicht es, am Ende eine Handvoll Semmelbrösel und etwas Petersilie unterzuheben.
Dr. Armin Rathfelder: „Der April war leider sehr kühl, da ist der Spargel nur sehr langsam gewachsen. Wir starten also recht spät in die Saison. Aber unser Spargel hat eine gute Qualität, auf den Spargel ist eben Verlass.“
Spargel ist eine Dauerkultur, die viele Jahre über auf einem Feld stehen bleibt. Der Spross wird immer wieder unter der Erde abgeschnitten, erst zum Schluss lässt man ihn zum Spargelkraut auswachsen, das etwa anderthalb Meter hoch wird. Für den Boden ist der Spargel sehr fordernd. Dr. Armin Rathfelder: „Nach acht bis elf Jahren wird der Sprgel zunehmend dünner. Dann ist es irgendwann nicht mehr wirtschaftlich, ihn zu stechen. Dann gilt es, ein anderes Stück Land mit dem Spargel zu bewirtschaften. Die Kunden bevorzugen den dicken Spargel, sie kaufen ihn lieber. Ich persönlich finde, dass der dünne Spargel auch eine dünnere Schale hat – und auf dem Teller sieht er auch besser aus.“
Zurzeit sind etwa fünf Hektar dem Spargelanbau vorbehalten. Auf einem kleinen Teil der Fläche wächst der grüne Spargel heran. Er wird grün, weil er aus der Erde herauswachsen darf und in diesem Fall damit beginnt, Photosynthese zu betreiben. Viele Kunden finden, dass er aromatischer schmeckt. Auch muss er nur am unteren Rand geschält werden, was die Verarbeitung erleichtert.
Im zweiten Corona-Jahr gibt es wenigstens keine Sorge mehr wegen der Erntehelfer aus Polen. Dr. Armin Rathfelder: „Die sind alle da, stehen uns zur Seite und holen den Spargel vom Feld. Sie wohnen direkt bei uns auf dem Gelände. Wir haben extra elf Zimmer in einem Gebäude für sie ausgebaut.“ (Text/Foto: CS)
Info: Spargelland Hoppenrade, Knoblaucher Weg 8k, 14641 Wustermark OT Hoppenrade, Tel.: 033234–60432, www.spargelland-hoppenrade.de
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 182 (5/2021).
Der Beitrag Es gibt ihn noch, den regionalen Spargel aus dem Havelland: Spargel satt aus Hoppenrade erschien zuerst auf Unser Havelland (Falkensee aktuell).