Manche träumen schon in der Schule vom großen Kapital, vom Bauen eines Hauses oder von einer Karriere als YouTuber. Für andere ist aber sonnenklar: Der spätere Beruf soll unbedingt etwas mit Tieren zu tun haben. Hier bietet sich eine Ausbildung zur oder zum tiermedizinischen Fachangestellten (TFA) an. Tierarzt Dr. Ralf Buttgereit hat zusammen mit seinem Kollegen Dr. Torsten Muche bereits über 15 Azubis durch die Ausbildung begleitet. (ANZEIGE)
Genug Praxis erhalten die Azubis dabei direkt in der „Tierärztlichen Gemeinschaftspraxis für kleine Haustiere“ allemal.
Der Golden Retriever hat es an der Hüfte, die Katze an der Niere. Die Wüstenrennmaus plagt ein Geschwür und das Kaninchen frisst nicht. In all diesen Fällen steht der Gang zum Tierarzt an. Und wer sorgt vor Ort dafür, dass der Arzt die Hände frei hat? Die TFA, die tiermedizinische Fachangestellte. Die weibliche Form darf hier ganz bewusst verwendet werden: Meist entscheiden sich Frauen dafür, diesen Beruf zu ergreifen.
In der Tierärztlichen Gemeinschaftspraxis für kleine Haustiere von Dr. Buttgereit und Dr. Muche in Falkensee wurden bereits über 15 TFAs in den vergangenen 26 Jahren ausgebildet, die es die Praxis in der Spandauer Straße bereits gibt.
Dr. Ralf Buttgereit: „Als Tierarzt darf man die Ausbildung einer TFA direkt anleiten, man muss es nur vorher der Tierärztekammer melden. In unserer modern ausgestatteten Kleintierpraxis erhalten unsere Azubis an der Seite unserer erfahrenen tiermedizinischen Fachangestellten eine allumfassende Ausbildung und Qualifikation auf dem Gebiet der Kleintiermedizin. Während der Ausbildungszeit ermöglichen wir es ihnen auch, ein Praktikum in einer Großtierpraxis zu absolvieren. So erhalten sie einen – wenn auch kurzen – Einblick in den Umgang mit Pferden und anderen Großtieren.“
Velda Sliwka (22) ist zurzeit Auszubildende in der Falkenseer Praxis. Die Spandauerin lernt bereits im zweiten Jahr. Insgesamt dauert die Ausbildung drei Jahre. Sie findet nicht allein in der Tierarztpraxis statt. Es gilt auch, die Schulbank in der Berufsschule zu drücken. Velda Sliwka: „Es ist immer wieder erstaunlich, was man in der Praxis alles lernt. Letztens mussten wir erst wieder einen Hund punktieren, der hatte Wasser im Brustkorb, und wäre erstickt, wenn wir nicht 400 Milliliter abgenommen hätten. Nach der Ausbildung möchte ich Tiermedizin studieren. Ich bin sehr gern bei den Operationen dabei, das finde ich spannend und ich lerne immer sehr viel dabei.“
Dr. Ralf Buttgereit: „Die Ausbildung ist sehr beliebt. Früher haben wir oft 20 bis 40 Bewerbungen auf eine Ausschreibung erhalten. Das ist zwar weniger geworden, aber wir haben trotzdem immer echte Topkräfte für uns gewinnen können. Nur vereinzelt bricht einmal jemand die Ausbildung ab. Etwa, wenn diese Person feststellt, dass sie doch kein Blut sehen kann. Für die Medizin muss man eben geboren sein. Andere wie eben Velda überbrücken mit der Ausbildung die Zeit, bis ihr Studium beginnt. Ich finde das sehr gut. Auch für einen Arzt in der humanen Medizin wäre es nicht verkehrt, vorher schon einmal in den Pflegeberuf hineingeschnuppert zu haben. Die meisten TFAs kommen aber zu uns, um später auch in diesem Berufsfeld zu arbeiten. Und natürlich bilden wir aus, um diese Kräfte anschließend zu übernehmen.“
Francis Wischniowsky (22) aus Falkensee hat die Ausbildung zur TFA bereits 2017 begonnen. Sie hat die Ausbildung im Juni 2020 beendet und wurde von der Tierarztpraxis sogleich übernommen und fest angestellt. Sie sagt: „Bei meinem Beruf mag ich es sehr, dass man viele Tiere über eine lange Zeit begleitet und sie oft schon ganz genau kennt, wenn sie erneut zu uns in die Praxis kommen. Umso schwieriger ist es natürlich am Ende, wenn es darum geht, sie von einem Leid zu erlösen und einzuschläfern. Aber auch das gehört zu unserem Berufsalltag eben mit dazu.“
Dr. Ralf Buttgereit stellt fest: „Unsere Tiere werden immer mehr wie Menschen untersucht und auch behandelt. Sie sind eben ein Familienmitglied. Aus diesem Grund werden sie aber auch immer älter. Die Tiermedizin schließt dabei immer mehr zur Humanmedizin auf.“
Termine machen, Tropf legen, dem Tierarzt assistieren
Zum Berufsbild einer TFA gehören viele Aufgaben – was den Beruf sicherlich auch so vielseitig macht.
Francis Wischniowsky: „Wir kümmern uns um administrative Dinge. Wir gehen ans Telefon, tragen die Termine ein, planen den Tagesablauf, beraten die Kunden und bestellen neue Medikamente.“
Velda Sliwka: „Und wir assistieren in den Behandlungen und auch bei den Operationen. Dabei fixieren wir die Tiere etwa, reichen Instrumente, legen selbst auch schon einmal einen Tropf oder setzen eine Spritze. Viele denken, als TFA streichelt man den ganzen Tag nur Tiere. Wir müssen aber auch ruhig bleiben, wenn eine Katze die Krallen ausfährt, ein Hund beißen möchte und das Wartezimmer voll ist.“
Dr. Ralf Buttgereit: „Die TFAs können sich übrigens auch weiterbilden und spezialisieren – zur OP-Schwester, zur Physiotherapeutin, zur Laborassistentin oder zur Ernährungsberaterin. Wir sind bestrebt, dass jeder bei uns sein Fachgebiet findet.“
Exotische Tiere wie z.B. Echsen oder Schlangen kommen übrigens nur selten in die Falkenseer Praxis – dafür gibt es schließlich hochgradig spezialisierte Tierärzte im nahen Berlin. Dr. Ralf Buttgereit: „Immer mehr Falkenseer halten sich aber eigene Hühner im Garten. In der Folge gackert es jetzt öfters einmal bei uns in der Praxis.“ (Text/Fotos: CS)
Info: Tierärztliche Gemeinschaftspraxis für kleine Haustiere, Dr. Buttgereit / Dr. Muche, Spandauer Straße 160d, 14612 Falkensee, Tel. 03322-22690, www.tierarzt-praxis-falkensee.de
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 181 (4/2021).
Der Beitrag Buttgereit & Muche in Falkensee: Die Ausbildung zur tiermedizinischen Fachangestellten! erschien zuerst auf FALKENSEE.aktuell.