Auch wenn die Radwege in Falkensee noch immer suboptimal ausgebaut sind – in der Gartenstadt gibt es schon jetzt mehr Fahrräder als Einwohner. Die meisten Falkenseer kaufen ihr Mountainbike, City-, Renn-, oder Klapprad im lokalen „Fahrradland“. Inhaber Raoul Marschke ist mit seinen zwölf Mitarbeitern für die radelnden Bürger da: Seit über 30 Jahren ist er nun schon im Geschäft. (ANZEIGE)
Angefangen hat alles 1990 mit einer Fahrradaufbewahrung am Bahnhof. Schon ein Jahr später wurde ein Fahrradgeschäft daraus. Seit 2002 ist das „Fahrradland“ ganz zentral in der Bahnhofstraße zu finden. In der Fahrradausstellung lassen sich auf 320 Quadratmetern über 250 Räder bestaunen. Da der Platz für Lager und Werkstatt aber bei weitem nicht ausreicht, soll demnächst angebaut werden: Das „nach hinten“ angrenzende Grundstück wurde bereits gekauft.
In den durch Corona bedingten Lockdown-Zeiten ist die Nachfrage nach Rädern explodiert. Die Falkenseer wollten in ihrer Freizeit die Natur erkunden oder lieber mit dem Rad zur Arbeit fahren, um die Bahn als potenziellen Corona-Infektionsherd zu meiden. Raoul Marschke: „Wir sind gespannt zu sehen, ob die Liebe zum Fahrrad auch anhält, wenn Corona wieder vorbei ist.“
Die Elektromobilität ist längst auch im „Fahrradland“ angekommen. Raoul Marschke: „Für uns ist das kein neues Thema, wir beschäftigen uns bereits seit vielen Jahren damit und sehen uns als ‚E‑Bike Kompetenz-Center‘. Am Anfang konnten Berlin und Brandenburg noch nicht so recht mit der E-Mobilität punkten. In Westdeutschland wurden die E-Bikes eher gekauft, weil in den alten Bundesländern mehr Geld vorhanden ist. In Mecklenburg-Vorpommern kamen die E-Bikes wegen dem vielen Wind sehr gut an. Und in Thüringen wegen der Berge. In den letzten zwei, drei Jahren ist aber auch in unserer Region etwas passiert. Vor allem die älteren Bürger kaufen gern ein E-Bike. So können sie trotz angeschlagener Gesundheit noch in der Natur unterwegs sein, auch im Sommer bei heißen Temperaturen entspannt radeln oder weitere Strecken in Angriff nehmen. Kauft sich ein Partner ein E-Bike, dauert es meist nicht lange, bis auch der andere nach einem E-Bike fragt. Es ist eben ein toller Komfort. Der E-Motor unterstützt das Radfahren bis zu einem Tempo von 25 Stundenkilometern. Es gibt auch versicherungspflichtige Pedelecs, die bis zu 45 Stundenkilometer schnell sind, aber sie werden bei uns eigentlich nicht nachgefragt. Dafür verkaufen wir bei den E-Bikes nicht nur Cityräder, sondern auch Rennräder und Mountainbikes.“
Shop-Leiterin Julia Secorsky: „Sehr gefragt in Falkensee sind die E-Bike-Lastenräder. Sie helfen dabei, Einkäufe auch ohne Auto zu transportieren. Zugleich sorgen sie dafür, dass man bei schweren Lasten nicht aus der Puste gerät. Wir arbeiten außerdem mit mehreren Leasing-Gesellschaften zusammen und bieten Firmen ein E-Bike-Leasing für ihre Mitarbeiter an. Die Leasingraten werden von den Firmen vorfinanziert und in der Lohnabrechnung als geldwerter Vorteil mit einer 0,25-Prozent-Versteuerung verbucht. Nach drei Jahren können die Mitarbeiter ihr E-Bike bei Interesse für eine faire Schlussrate übernehmen – oder sich selbst ein neues E-Bike aussuchen.“
Ein „Problem“ bei den E-Bikes ist die hohe Nachfrage. Raoul Marschke: „Viele Hersteller können erst ab September liefern, da ist die Saison aber schon zuende. Zum Glück haben wir vorgesorgt. 50 E‑Bikes stehen bei uns in der Ausstellung und noch viele weitere im Lager. E-Bikes machen inzwischen bereits ein Viertel von unserem Fundus aus. Übrigens: Da gute E-Bikes leicht 2.000 Euro aufwärts kosten, raten wir immer dazu, eine gute Versicherung abzuschließen, ein sicheres Schloss anzuschaffen und vielleicht in einen GPS-Tracker zu investieren.“ (Text/Foto: CS)
Info: Fahrradland Falkensee, Bahnhofstraße 58, 14612 Falkensee, Tel.: 03322-22286, www.fahrradland-falkensee.de
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 180 (3/2021).
Der Beitrag Fahrradland in Falkensee: Liegen zunehmend im Trend – E-Bikes mit Hilfsmotor! erschien zuerst auf FALKENSEE.aktuell.