Alexander Dik (37) wurde als Deutsch-Russe in Kasachstan geboren. Als kleiner Junge kam „Sascha“ nach Deutschland und wuchs in Berlin auf. Hier hätte er am liebsten Kunst studiert. Aber: Die Schulnoten reichen nicht, er wird Einzelhandelskaufmann – und nebenbei Weltmeister im Tae Kwon Do. Die Faust und der Pinsel: In Alexander Dik zeigen sich deutlich beide Seiten der russischen Seele.
Seit fast vier Jahren lebt Alexander Dik zusammen mit seiner Frau und den beiden Kindern in Falkensee. Hier sieht er seine neue Heimat. Und hier hat er Wurzeln geschlagen, die stark genug sind, um den Mut aufzubringen, den alten Traum von der Malerei doch noch einmal Wirklichkeit werden zu lassen: „Wenn ich Farben rieche, dann ist das so, als wenn andere Männer einen teuren Oldtimer entdecken. Ich habe mich nun dazu entschlossen, meinen alten Beruf für die Kunst aufzugeben. Für mich heißt es jetzt: Ganz oder gar nicht. Die Malerei nur als Hobby zu betreiben, das kommt für mich nicht in Frage. Da will man immer nur mehr – und bekommt es am Ende doch nicht. Letztes Jahr habe ich deswegen ein Kunststudium an der angesehenen Akademie für Malerei in Berlin begonnen – und bin inzwischen im dritten Semester. Viele angehende Maler sind aus ganz Europa nach Berlin gekommen, um an der Privatuni Kunst zu studieren. Und nicht wenige sind dabei bereits in meinem Alter. Wir haben in der Uni tolle Dozenten, viele sind selbst bekannte Künstler.“
Im 2. Semester kam für Alexander Dik der Punkt: „Da entwickelt man seinen eigenen Stil. Leute haben mir plötzlich gesagt, dass ich Talent habe – und mehr daraus machen soll. Und: Man lernt erst, sich mit der Kunst auseinanderzusetzen. Vorher versteht man vieles noch gar nicht.“
In Berlin hat Alexander Dik sich ein eigenes Atelier (https://k-brush-art.com) eingerichtet: „Jetzt bin ich noch weniger zu Hause als vorher. Aber ich bin manisch, ich kann einfach nicht aufhören zu malen. Ich male mit Acryl, Öl und Tusche, nutzte Collage-Techniken und setze auf einen abstrakten Expressionismus. Ich verwende zum Malen ungewöhnliche Werkzeuge und male mit den Händen ebenso wie mit einer Klobürste. Viele sehen etwas in meinen Bildern, es spricht sie an. Ich selbst sehe meine Falkenseer Basis in den Motiven – und bringe meine Explosivität aus dem Kampfsport in die Malerei ein. Meine Bilder sind nicht alle perfekt, aber sie leben.“
Gut und gerne 150 Arbeiten sind bereits entstanden. Manche werden über Nacht fertiggestellt, andere brauchen Monate, um zu reifen. Die gern auch großformatigen Bilder kommen gut an: Viele Büros und Kanzleien vor allem in Berlin haben bereits einen Dik an der Wand zu hängen.
Alexander Dik: „Ich bin froh, dass ich mit der AK Galerie in Berlin eine Galerie gefunden hat, deren Inhaberin Anna Kimmerle mich bedingungslos unterstützt. Eine erste Ausstellung ist wegen Corona leider verschoben worden.“ (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 178 (1/2021).
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