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Hippodung aus Schönwalde

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schlossgut1Pferde verbringen viel Zeit in ihrem Stall. Hier stehen sie in 80 Prozent der Fälle auf Stroh, denn Stroh ist als Abfallprodukt der Landwirtschaft in rauen Mengen vorhanden und noch dazu preiswert. (ANZEIGE)

Dr. Inge Schwenger, Chefin vom Schlossgut Schönwalde in der Dorfstraße 31, zu dem ja neben dem Restaurant, dem Hotel und den Veranstaltungsräumen etwa für Hochzeiten auch ein großer Reitstall mit vielen Pferden gehört: „Im Zusammenhang mit dem Stroh treten leider viele Probleme auf. So nutzt die Landwirtschaft immer mehr Chemie auf den Feldern, so dass kritische Gifte mit dem Stroh in die Pferdebox kommen. Die Pferde fressen das Stroh – und nehmen so die Chemikalien auf. Hinzu kommt, dass Stroh schnell verpilzt und viel Feinstaub entwickelt.“

Bereits vor zehn Jahren hat Dr. Inge Schwenger darüber nachgedacht, eine alternative Einstreu zu (er)finden. Herausgekommen ist „Hippodung“ (www.hippodung.info), ein Substrat, das mit großem Erfolg bereits in ganz Deutschland eingesetzt wird und das nun zunehmend auch ins Ausland exportiert wird. Verantwortlich ist hier die von Frau Schwenger gegründete Firma Brainstep GmbH & Co.KG, die in der Bergmannstraße residiert.

Wer durch die Ställe des Schlossguts flaniert, stellt auch wirklich fest: Der sonst typisch intensive Geruch nach Pferdemist fällt hier nicht an, es riecht völlig neutral. Die Pferde stehen hier auch nicht auf Stroh oder einem ähnlichen Substrat, sondern auf einer glatten Fläche, deren Material an Kompost erinnert.

Dr. Inge Schwenger: „Wir bieten unseren Hippodung in Pelletform wahlweise auf der Basis von Holz, kurzfaserigem Stroh (das nicht gefressen wird) oder dem Elefantengras Miscanthus an. Dieses Substrat wird von uns mit einem speziellen Katalysator versetzt, der für eine erhöhte Sauerstoffproduktion auch in den Tiefen des Substrats sorgt. Das beflügelt die guten, aeroben Rottekeime und verhindert zugleich die Ausbreitung von Faulkeimen, die auch für den Gestank im Pferdestall verantwortlich sind.“

In der Tat ist der Boden völlig geruchsneutral. Nur die Pferdeäppel werden regelmäßig abgesammelt und auf den Kompost gebracht. Hier verwandeln sie sich in echten Kompost, der gleich wieder für den hauseigenen Gemüsegarten eingesetzt wird, in dem die Küche des Schlossguts Tomaten, Kürbisse und Mangold für die eigene Speisekarte heranzieht. Dr. Inge Schwenger: „Der Boden selbst kann in den Boxen jahrelang eingesetzt werden, ohne dass er ausgetauscht werden müsste. Das macht den Einsatz von Hippodung nicht nur aus biologischen Gründen sinnvoll, sondern auch aus wirtschaftlichen.“ (Foto / Text: CS)

PS: Das Schlossgut Schönwalde benennt sich um – in das Landgut Schönwalde (www.daslandgut.de). Der Grund: Viele Besucher aus Berlin erwarten in Schönwalde ein Schloss, das es vor Ort gar nicht gibt. Der Name „Landgut“ passt besser.

Der Beitrag Hippodung aus Schönwalde erschien zuerst auf Falkensee aktuell.


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