Selbst in den kleinsten Dingen steckt inzwischen ganz viel Elektronik. Sie ist wichtig, damit Laternen, Waschmaschinen, Toaster oder Kopfhörer funktionieren. Aber woher beziehen die Hersteller eigentlich die benötigten Leiterplatten mit ihren winzigen Widerständen, Kondensatoren und Computerchips? In Brieselang arbeitet die „Mebatron Elektronik GmbH“ seit 1991 als EMS-Dienstleister. Landrat Roger Lewandowski hat der mittelständischen Firma am 20. Oktober einen Besuch abgestattet. (ANZEIGE)
Sollte es tatsächlich möglich sein, dass sich im Havelland Unternehmen finden lassen, die sich nicht mit der Landwirtschaft, dem Bauwesen oder der Logistik beschäftigen, sondern mit ganz moderner Technik?
Roger Lewandowski, Landrat vom Havelland, hat eine solche Firma mit der „Mebatron Elektronik GmbH“ ausfindig gemacht. Sie residiert in den alten Räumlichkeiten der schon lange aufgelösten Firma „Gerätebau Brieselang“.
Mit etwa 60 Mitarbeitern vor Ort kümmert sich die „Mebatron“ um EMS-Dienstleistungen (EMS = Electronic Manufacturing Services). Ganz konkret geht es darum, im Kundenauftrag Leiterplatten in Klein-, Mittel- und Großserien für den industriellen Markt zu bestücken. Dabei handelt es sich um kleine grüne Plastikkärtchen, die mit lauter winzigen aufgelöteten Technikkomponenten bestückt sind – und die sich längst in nahezu allen Dingen des täglichen Bedarfs finden lassen.
Geschäftsführer Stefan Gerhardt stellte das Unternehmen am 20. Oktober Landrat Roger Lewandowski vor, der „Mebatron“ einen ersten Besuch abstattete. Er erklärte: „Wir sind in der Elektronikfertigung aktiv, das hat mit der klassischen IT nichts zu tun. Kunden buchen uns, damit wir nach ihren Vorgaben Platinen mit den geforderten Komponenten bestücken. Bei kleineren Stückzahlen lohnt es sich aus gleich mehreren Gründen für die Kunden nicht, die Leiterplatten im fernen China zu bestellen. Wir liefern aus Brandenburg in die ganze Welt.“
Liegt ein Kundenauftrag vor, besorgt die „Mebatron“ die benötigten Bauteile auf dem Weltmarkt und fügt sie auf der Leiterplatte zusammen. Beim „Löten“ kommen äußerst feinfühlige Finger zum Einsatz, aber auch komplexe Maschinen, die in den lichtdurchfluteten Werkhallen stehen.
Mit-Geschäftsführer Andreas Henschel: „Wir hatten in den letzten Jahren große Probleme, an Mikrochips und an andere technische Komponenten zu gelangen, auch die Preise sind in diesem Bereich explodiert. Wir reden hier von über 20.000 verschiedenen Komponenten, die wir verbauen. Nach Corona haben wir unseren Warenbestand verdoppelt, um handlungsfähig zu bleiben. Das ist wichtig, denn unsere Platinen findet man heute in vielen medizinischen Geräten, aber auch in den Fertigungsstraßen im Autobau und in vielen City-Toiletten.“
Die verwendeten Bauteile sind so winzig, dass sie auf einer Fingerkuppe mitunter wie ein Staubkorn wirken – oder mit dem bloßen Auge gar nicht mehr zu erkennen sind. Angeliefert werden sie auf kleinen Rollen, hier sind sie auf einem aufgerollten Plastikband festgeklebt.
Andreas Makowiak, der dritte Geschäftsführer im Bund: „Unsere Mitarbeiter tragen besondere Schuhe, um elektrostatische Entladungen zu verhindern. Wir arbeiten nach deutschem Qualitätsstandard, das wird von unseren Kunden geschätzt. Die Auftragslage ist gut, die Kunden empfehlen uns gern weiter. Weitere Betätigungsfelder sind die Prüfung der Leiterplatten und die Montage fertiger Steuerungseinheiten.“ (Text/Fotos: CS)
Info: Mebatron Elektronik GmbH, Forstweg 1, 14656 Brieselang, Tel.: 033232-3030, www.mebatron.de
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 212 (11/2023).
Der Beitrag Frisch gelötet: Zu Besuch bei Mebatron in Brieselang! erschien zuerst auf Unser Havelland (Falkensee aktuell).