Verschmitzt schaut Jürgen Leyer (51) in die Kamera: „DAS hätten Sie an dieser Stelle doch sicherlich so nicht erwartet.“ Und es stimmt. Ich befinde mich im Labor und in den Werkstätten der ARCON Dentaltechnik mitten an der Finkenkruger Straße in Falkensee. Überall an den Tischen surren und sirren kleine Fräsen und Schleifgeräte.
(WERBUNG) Fleißige Mitarbeiter liefern Millimeterarbeit ab, um für namenlose Kunden den exakt passenden Zahnersatz herzustellen. Die fertigen Kronen und Implantate werden an Zahnärzte in Falkensee, Potsdam, Hennigsdorf, Berlin und in der ganzen Umgebung verschickt.
Jürgen Leyer öffnet eine kleine Schmuckschatulle und präsentiert eine Reihe ausgefallener Ringe auf dunklem Samt. Die Ringe sehen seltsam „nicht-metallisch“ aus.
Jürgen Leyer erklärt es: „Diese Ringe habe ich hier bei uns in der Werkstatt aus Zirkon gefertigt. Das ist eine industriell gefertigte Hochleistungskeramik, die vor allem in der Medizintechnik zum Einsatz kommt. Das Material ist leicht, hart und kratzfest wie Porzellan und dabei absolut hautfreundlich, weil es antiallergisch und biokompatibel ist. Für meine Zirkon Schmuck Manufaktur stelle ich Schmuckringe für Männer und Frauen aus diesem Material her, wann immer ich einmal Zeit dafür finde.“
Und tatsächlich: Im Schmuckkästchen gibt es helle ebenso wie dunkle Ringe aus dem ungewöhnlichen Material. Für die Damen stehen Ringe bereit, in die funkelnde Edelsteine eingearbeitet sind. Für die Herren hat Jürgen Leyer eine Variante entwickelt, bei der ein Goldstreifen in die Keramikform eingebettet ist. So ein Ring ist ab 99 Euro zu haben, die teureren Modelle kosten bis zu 300 Euro.
Jürgen Leyer: „Wir leben nur von der Mundpropaganda. Wohl an die 50 Ringe habe ich bereits verkauft. Vom Ausmessen des Ringfingers bis zur Übergabe des persönlichen Ringes dauert es etwa eine Woche.“
Der Heidelberger, der 1991 nach Falkensee gezogen ist, wünscht sich für die Zukunft etwas mehr Zeit für seine Schmuckproduktion. Doch noch ist die Dentaltechnik wichtiger: „Dabei sind wir fast allein auf weiter Flur und somit nahezu konkurrenzlos. Klassische Goldschmiede kennen das Material nicht. Und sie besitzen auch nicht die Werkzeuge, die nötig sind, um Zirkon zu bearbeiten. Zahntechniker haben zwar die Utensilien, kommen aber selten auf die Idee, nebenbei auch noch Schmuck herzustellen.“ (Text:CS / Fotos: CS & Jürgen Leyer)
Info: Arcon Dentaltechnik GmbH, Finkenkruger Str. 142, 14612 Falkensee, Tel.: 03322-206622, www.arcon-dentaltechnik.de und www.jewelryartdesign.de