Auf vielen großen Baustellen im Land kommen die Maschinen der Gebrüder Willing GmbH zum Einsatz. Das Unternehmen aus Zeestow verleiht (und verkauft) Kräne, Seilbagger und Teleskopstapler. Die Versorgungskrise hat nun auch diesen Geschäftszweig erreicht. Georg und Ansgar Willing haben aus diesem Grund eine kleine Werkstatt in Velten übernommen. Wenn große Kräne und Bagger auf einer Baustelle zum Einsatz kommen, dann gehören diese mitunter riesigen Fahrzeuge oft genug zum Pool der Gebrüder Willing GmbH. (ANZEIGE)
Ihre selbst ausgebildeten Land- und Baumaschinen-Mechatroniker setzen die in Teilen angelieferten Maschinen vor Ort zusammen und stellen sicher, dass sie ohne Probleme funktionieren.
Die aktuelle Versorgungskrise hat dazu geführt, dass es auch im Bereich der Großmaschinen alles andere als leicht ist, an Ersatzteile zu gelangen. Lässt sich ein großer Kran nicht einsetzen, kann dies die Arbeit auf der ganzen Baustelle zum Erliegen bringen.
Ansgar Willing (50): „Wir haben zum Glück eine sehr gute Lösung gefunden. Wir haben eine kleine Werkstatt in Velten zusammen mit den dort tätigen Mitarbeitern übernommen. Der metallverarbeitende Betrieb kann Metall schweißen, brennen und lasern. Viele Instandsetzungen, die wir vorher außer Haus geben mussten, können wir nun selbst erledigen.“
Georg Willing (56): „In der Zeit, in der es auf der ganzen Welt Lieferengpässe gibt, können wir uns nun selbst aus dem vorhandenen Rohmaterial das bauen, was wir im Alltag brauchen. So biegen wir uns unsere Hydraulikleitungen eben selbst, da sie ansonsten in der benötigten Form nicht geliefert werden können. Wir sind außerdem dabei, uns zum Schweißerfachbetrieb für die Bereiche Kran- und Baumaschinen zu zertifizieren.“
Außerdem können nun aus eigener Kraft auch Sonderaufbauten wie Geländer, Laufstege oder Halterungen für Arbeitsscheinwerfer, Schläuche oder Kabeltrommeln selbst angefertigt werden.
Das Schweißen und generell das Arbeiten mit Metall wird in der Ausbildung zum Land- und Baumaschinen-Mechatroniker nur angerissen. Georg Willing: „Aus diesem Grund bilden wir nun selbst Konstruktionsmechatroniker aus – bis zum IHK-geprüften Abschluss. Das ist die perfekte Ausbildung für Azubis, die am liebsten etwas von Grund auf selbst bauen möchten. Sie lernen im Zuge ihrer Ausbildung, Zeichnungen zu lesen, Skizzen zu erstellen und Prototypen aus Metall zu bauen. Das ist ein Berufsbild, das unsere Land- und Baumaschinen-Mechatroniker perfekt ergänzt. Auch hier gilt: Wer diese Ausbildung abgeschlossen hat, braucht sich in seinem Leben um eine Arbeitsstelle keine Sorgen mehr zu machen. Der Bedarf an Konstruktionsmechatronikern übersteigt das vorhandene Angebot um ein Vielfaches.“
Ansgar Willing: „Wir hatten jetzt den Fall, dass auf einer Baustelle etwas geschweißt werden musste. Wir haben jemanden geschickt. Da hieß es gleich auf der Baustelle: Kann der nicht noch mehr machen? Unser Portfolio erhält so eine deutliche Aufwertung.“
Die Ausbildung zum Konstruktionsmechatroniker dauert 3,5 Jahre. Alle Azubis, die ausgelernt haben, bekommen von der Gebrüder Willing GmbH für den Außendienst ein eigenes Fahrzeug gestellt, das nicht mit den Kollegen geteilt werden muss und in dem sich ein eigener Arbeitsplatz einrichten lässt.
Georg Willing: „Wir zeigen auf Instagram immer wieder Fotos von unserer Arbeit und von unseren Baustellen. Wer sich für eine Ausbildung interessiert, lernt uns hier schon kennen.“ (Text/Foto: CS)
Info: Gebrüder Willing GmbH, Gewerbering 22, 14656 Brieselang OT Zeestow, Tel.: 033234-912390, www.willing.info
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 195 (6/2022).
Der Beitrag Große Baustelle: Die Gebrüder Willing bilden Konstruktionsmechatroniker aus! erschien zuerst auf Unser Havelland (Falkensee aktuell).