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Gebrüder Willing GmbH: Wir suchen Land- und Baumaschinen-Mechatroniker!

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Die Gebrüder Willing GmbH aus dem Gewerbegebiet Zeestow verleiht und verkauft Kräne, Seilbagger und Teleskopstapler. Das Unternehmen kümmert sich auch darum, die Maschinen an ihrem Einsatzort aufzubauen, sie zu warten und zu bedienen. Dafür sind Land- und Baumaschinen-Mechatroniker unverzichtbar. Sie werden in Zeestow ausgebildet – und brauchen sich anschließend um einen sicheren Arbeitsplatz keine Sorgen mehr zu machen. (ANZEIGE)

Die Kunden der Gebrüder Willing GmbH, das sind in den meisten Fällen nicht die regionalen Häuslebauer oder die kleinen Baufirmen. Georg (56) und Ansgar Willing (50) sind eher auf den ganz großen Baustellen unterwegs. Das Handels- und Serviceunternehmen aus dem Bereich der Baumaschinen und der Baugeräte für den Hoch- und Tiefbau verkauft, vermietet und liefert die richtig schweren Maschinen, etwa große Seilbagger, Raupenkräne und kleine und große Teleskopstapler.
Die Willings stammen aus dem tiefsten Ruhrgebiet, nämlich aus Wanne-Eickel. Beide sind um die Wendezeit nach Berlin gespült worden. Georg Willing wohnt in Falkensee, Ansgar in Spandau.

Der gelernte Maschinenbauer Georg Willing: „Ich bin seit 1993 selbstständig, im März 2002 haben wir unsere gemeinsame Firma gegründet. Inzwischen sind wir zu zwölft – und setzen wirklich bedeutsame, große Projekte um. Mit unseren Maschinen waren wir am Tunnelbau der Berliner U-Bahnlinie U5 beteiligt, haben den Lehrter Bahnhof mit gebaut, waren beim Ersatzbau der A7 in Hamburg mit dabei und haben uns bei der einen Kilometer langen Talbrücke in Pirna beteiligt. Auch beim Neubau des Schiffshebewerks Niederfinow-Nord gehörten wir mit zum Team.“

Die Kunden, die das Telefon bei der Gebrüder Willing GmbH klingeln lassen, sind Bauunternehmer, Spezialtiefbauer, Bauingenieure, Stahlbauer und weitere Industriemontagebetriebe. Georg Willing: „Unsere Maschinen sind unglaublich komplex und setzen sehr viel Elektronik ein. Um sie angemessen zu bedienen, brauchen wir ausgebildete Land- und Baumaschinenmechatroniker. Diese Mechatroniker sind in der Branche äußerst begehrt, es gibt in diesem Bereich de facto zurzeit keine Arbeitslosigkeit. Wir bilden unsere Mechatroniker selbst aus, zurzeit haben wir drei Azubis.“

Den Bedarf an Azubis im Bereich der Land- und Baumaschinenmechatroniker sieht auch Olaf Boche, Geschäftsführer vom VLT (Landesverband der Fachbetriebe Landtechnik und Metallverarbeitung Brandenburg e.V.), so: „Eine bedarfsgerechte Ausbildung in Berlin und Brandenburg würde pro Jahr 150 neue Land- und Baumaschinenmechatroniker hervorbringen. Wir schaffen es aber momentan nur, gerade einmal die Hälfte auszubilden – und das auch erst in den letzten zwei, drei Jahren.“

Georg Willing: „Es gibt de facto keine arbeitslosen Land- und Baumaschinenmechatroniker. Ganz egal, wie viel Geld die Regierung in den nächsten Jahren zum Bau von großen Infrastrukturprojekten zur Verfügung stellen wird, die in Deutschland vorhandenen Ressourcen werden für die Umsetzung einfach nicht ausreichen. Hinzu kommt, dass das Gebiet der Land- und Baumaschinenmechatronik unfassbar komplex ist. Wer in diesem Bereich seine Ausbildung gemacht hat, kann anschließend auch problemlos in die Landmaschinenmechatronik oder in die KFZ-Mechatronik wechseln.“

Wer sich den Beruf auf der großen Baustelle zu Schulzeiten noch nicht so recht vorstellen kann, hat viele Möglichkeiten, um vorab einmal in diesen Zweig der Beschäftigung hineinzuschnuppern. Georg Willing: „Die Schüler können bereits in der 9. Klasse ein Praktikum bei uns machen. Ebenso besteht die Möglichkeit, in den Ferien bei uns zu jobben. Die Ausbildung selbst ist recht anspruchsvoll. Ein Abitur ist nicht Voraussetzung, aber einen MSA sollte man vorweisen können.“

Verantwortung übernehmen, breites Kreuz, stolze Eltern

Ein echtes Problem ist, dass gerade die minderjährigen Azubis noch kein eigenes Auto haben. Georg Willing: „Das Gewerbegebiet Zeestow ist nicht an den ÖPNV angeschlossen – hier hält kein Bus. Wie sollen da die Auszubildenden zur Arbeit kommen? Wir hatten einen Azubi, der war 15 Jahre alt und musste die Ausbildung sein lassen, weil es außer dem Opa niemanden gab, der ihn jeden Morgen hätte bringen können. Der Blockunterricht an der Berufsschule, die von den Auszubildenden wochenweise besucht werden muss, findet aktuell noch in Neuruppin statt. In Zukunft wird er aber nach Elsterwerder verlegt. Das ist weit weg. Für die Zeit des Schulbesuchs können die Auszubildenden aber auch im Internat der Schule wohnen. Das alles sind Faktoren, die wir leider nicht beeinflussen können. Dafür können wir unseren Auszubildenden eine Übernahmegarantie bescheinigen und die Führerscheinaufstockung BE in Aussicht stellen. Wir suchen übrigens immer und ganzjährig Auszubildende. Auch Quereinsteiger sind uns sehr willkommen. Wir sind ein anerkannter IHK-Ausbildungsbetrieb.“

Die neuen Auszubildenden sollten fit sein, sie müssen aber kein Kreuz wie ein Türsteher haben. Georg Willing: „Unsere Mechatroniker tragen sehr viel Verantwortung. Oft geht es darum, die riesigen Maschinen in Einzelteilen zur Baustelle fahren zu lassen, um hier die Basismaschine mit Fahrwerk und Oberwagen, den Ballast, den Ausleger und den Lasthaken final zu montieren. Alleine so eine Gewichtsplatte am Kran kann einzeln bis zu zwanzig Tonnen wiegen. Wir haben für alles die passenden hochspezialisierten Werkzeuge. Da gibt es etwa Werkzeuge, die Schrauben mit bis zu 6.000 Newtonmetern verbinden. Bei einem KFZ-Radsatz kommen übrigens nur 120 Newtonmeter zum Einsatz. Unsere Arbeit ist zwar anspruchsvoll. Aber es ist nicht mehr so wie früher zu Opas Zeiten, wo man seinen Körper kaputtgeschindert hat. Ich sage immer gern, die Kraft braucht man heute nicht mehr in den Armen. Dafür sind die Maschinen da, die bedient, gewartet und repariert werden müssen. Daher möchte ich ausdrücklich erwähnen, dass auch Frauen bei uns sehr willkommen sind – auch für ein Praktikum. Es ist ein offenes Berufsfeld – die Frauen müssen sich nur trauen.“

Die fertig ausgebildeten Kollegen fahren auf ihre Baustellen und haben vor Ort den Hut auf. Georg Willing: „Das ist ihre Baustelle und ihre Veranstaltung. Sie jong­lieren mitunter mit Millionen. Das macht etwas im Kopf, unsere Azubis und jungen Mechatroniker bekommen rein im übertragenen Sinn ein breites Kreuz, sie machen eine große Reifeentwicklung durch. Das bestätigen uns auch immer wieder die Eltern, die nach der Ausbildung fragen: Was habt ihr denn mit meinem Kind gemacht?“

Vor Corona hat die Firma die jungen Kollegen auch gern ins Ausland zu befreundeten Firmen geschickt, damit sie hier ein Praktikum absolvieren und neue Erfahrungen sammeln können. Georg Willing: „Die waren vier Wochen lang in Norwegen und England, das wurde von der IHK gefördert.“ (Text/Fotos: CS)

Info: Gebrüder Willing GmbH, Gewerbering 22, 14656 Zeestow, Tel.: 033234-912390, www.willing.info

Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 191 (2/2022).

Der Beitrag Gebrüder Willing GmbH: Wir suchen Land- und Baumaschinen-Mechatroniker! erschien zuerst auf Unser Havelland (Falkensee aktuell).


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