Ganz egal, ob in Staaken oder im Havelland: Viele Familien wohnen hier in einem eigenen Haus mit Garten und einem Carport. Wer sich in diesem Umfeld für die Anschaffung eines Elektroautos interessiert, hat die Möglichkeit, den Strom für das neue Vehikel selbst zu zapfen. Das funktioniert natürlich durchaus auch über die ganz normale Haussteckdose. (ANZEIGE)
Viel schneller und effektiver geht es aber mit einer sogenannten Wallbox, die sich an der Hauswand befestigen oder auf Standfüße stellen lässt.
Für die Installation einer solchen Wallbox braucht es in der Regel die Hilfe eines Elektrikers. Stefan Baerns (45) von der Falkenseer Firma Elektro Wolf steckt bereits voll im Thema: „Wir sind zu sechst bei uns in der Firma. Bereits im letzten Jahr haben wir die erste Wallbox in Falkensee installiert. Das war bei der Firma Funke Baustoffe in der Straße der Einheit. Das Unternehmen nutzt einen Firmenwagen, der bereits vollständig mit Strom läuft. Seitdem häufen sich die Anfragen doch sehr. Über 20 Wallboxen haben wir bereits installiert, weitere Aufträge warten. Wer in diesem Jahr noch einen Auftrag an uns stellt, wird bis zum Frühjahr warten müssen – am besten bestellt man die Wallbox zusammen mit dem neuen Auto. Man merkt deutlich, dass das Thema E-Mobilität jetzt bei den Menschen ankommt. Vorwiegend werden die Wallboxen noch privat installiert, aber auch die gewerblichen Anfragen steigen: Viele Unternehmen steigen auf eine elektrifizierte Flotte um.“
Eine Wallbox reduziert die Zeit, die das Elektroauto zum Tanken braucht, deutlich – im Vergleich zur normalen Steckdose. Stefan Baerns: „Die Leistung der Wallbox lässt sich konfigurieren. Sie reicht etwa von 2,5 bis 22 kW. Wie viel Leistung die Wallbox erbringen kann, hängt von vielen Faktoren ab. Kann das Stromnetz im Haus nicht genügend Leistung bereitstellen, so besteht auch noch die Möglichkeit, beim Stromversorger eine Leistungserhöhung zu beantragen. Wir Elektriker prüfen die vorhandenen Möglichkeiten und rechnen alles durch. Im schlimmsten Fall lädt die Wallbox das Auto eben etwas langsamer. Da die meisten Hausbesitzer das Auto über Nacht laden werden, sollte das kein Problem sein.“
Elektro Wolf baut auf Wallboxen des Herstellers Keba. Stefan Baerns: „Hier berechnen wir mit Installation und Anmeldung etwas mehr als tausend Euro. Diese Wallbox ist auch mit einem Standfuß lieferbar: Nicht jeder Hausbesitzer möchte die Wallbox an seiner Fassade befestigen. Die Wallboxen sind übrigens wartungsfrei. Wenn es zu einer Fehlfunktion kommt, blinken entsprechende Lämpchen – und wir können gerufen werden, um einzugreifen.“
Die Wallbox lässt sich über das Haus-Internet ansteuern, um Daten wie die getankte Strommenge auszulesen. Das funktioniert aber auch problemlos über die App, die zum Auto gehört – und die ebenfalls anzeigt, wann wie viel Strom geladen wurde. Die Wallboxen sind wasserdicht für den Betrieb im Freien. Es gibt sie mit festinstalliertem Kabel oder mit einer Steckdose.
Stefan Baerns: „Ein kleiner Tipp von mir: Manche Stromanbieter bieten ihren Kunden einen besonderen Tarif an, wenn eine Wallbox für ein elektronisches Auto eingerichtet wird. Ich habe auch viele Kunden, die inzwischen eine Photovoltaic-Anlage auf ihrem Hausdach installiert haben, um mit diesem Strom das E-Auto zu laden.“
Die Firmenflotte von Elektro Wolf fährt zurzeit noch mit Erdgas. Es gibt aber bereits Überlegungen, beim nächsten Fahrzeugwechsel zur Elektroversion zu wechseln. Stefan Baerns: „Ich hätte mir gewünscht, dass man passend zum elektrischen Auto eine Wechselbatterie anbietet. Dann wäre man zur Tankstelle gefahren und hätte dort die leere Batterie gegen eine volle getauscht. So hätte ich das gelöst.“ (Text/Foto: CS)
Info: Elektro Wolf, Fischerstraße 28, 14612 Falkensee, Tel.: 033234-2863780, www.elektrowolf.net
Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 176 (11/2020).
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