Im Februar 2019 hat Maia-Tea Kubish ihr „Café Maiko“ (www.cafe-maiko.de) in der Bahnstraße direkt am Bahnhof Falkensee eröffnet. Schon da war ihr klar, dass sich zum Café auch ein separater Unverpackt-Laden hinzugesellen sollte. Der wurde nun am 14. Dezember nach monatelanger Verzögerung endlich eingeweiht.
Maia-Tea Kubish: „Als ich 2013 mit meiner Familie aus Berlin nach Falkensee gezogen bin, haben mir sehr schnell Geschäfte gefehlt, die mich zu einem Besuch animieren würden. Also habe ich sie selbst gegründet. Erst das vegane Café und nun das Unverpackt-Geschäft. Beide ergänzen sich sehr gut. Falkensee ist reif für ein solches Geschäft. Unverpackt-Läden sollten überall entstehen. Sie leben den Gedanken der Regionalität und der Nachhaltigkeit. Und sie helfen dabei, Müll zu vermeiden.“
Genau das war auch die Intention der mit dem Wirtschaftspreis vom Landkreis Havelland ausgezeichneten Gründerin, selbst aktiv zu werden: „Ich habe mir überlegt: Wie kann ich dazu beitragen, dass die Welt etwas besser wird? Jeder kann etwas verändern, ich wollte bei mir selbst anfangen. Das Interesse der Menschen am Thema Nachhaltigkeit und Müllvermeidung nimmt zu, wobei die Frauen allerdings konsequenter in der Umsetzung sind.“
Im Unverpackt-Laden, der im alten Janny’s-Eis-Geschäft gleich um die Ecke vom Café zu finden ist, sind zahllose Glasröhren an den Wänden montiert. Hier können sich die Kunden selbst Nüsse, Müsli, Haferflocken, Quinoa, Reis, Buchweizen, Dinkel, Linsen, Bohnen oder Kichererbsen abfüllen. In metallenen Gen-Behältern aus der Gastronomie, die in selbstgebaute Tische eingelassen sind, findet der Kunde auch Mehl, Spaghetti, Bulgur, Couscous oder getrocknete Früchte vor. An anderer Stelle warten Gewürze und Kräuter in Bio-Qualität darauf, eingekauft zu werden.
Wer kein Gefäß mitgebracht hat, kann im Laden Einweckgläser oder leere Flaschen kaufen. Die meisten Besucher, die am Eröffnungstag in den Laden strömten, hatte allerdings bereits die verschiedensten Gläser, Dosen und Gefäße mit dabei. Sie werden an der Kasse ausgewogen und mit einem Gewichtsaufkleber versehen. Schon kann das Einkaufen nach dem Prinzip Selbstbedienung beginnen.
Maia-Tea Kubish: „Ich achte sehr auf regionale Produkte und stehe mit vielen Anbietern im Gespräch. Der Vorteil an unserem System ist, dass jeder Kunde nur die Mengen einkaufen muss, die er auch verbraucht. Die Preise sind bei uns schon ein wenig höher als üblich: Ich kann aber nicht so große Mengen einkaufen und bekomme deswegen auch nicht die entsprechenden Margen.“
In den Regalen finden sich auch Fruchtsäfte aus der Region, Brotaufstriche, Omas vegetarisches Leinölschmalz und viele andere Produkte. Maia-Tea Kubish: „Viele Artikel wie nachhaltige Zahnbürsten kommen noch ins Sortiment hinzu. Ich warte auch noch auf große 5-Liter-Kanister aus Metall, dann werden wir Öle und Essige aus der Region anbieten. Und wir wollen eine Antipasti-Theke aufstellen – mit Produkten, die wir zum Teil in der eigenen Küche herstellen.“
Einzelne Regale im Unverpackt-Geschäft werden auch von anderen Kleinunternehmern aus der Nachbarschaft bespielt. So bietet Constanze Yvonne Rühmann aus Dallgow-Döberitz etwa ihre selbstgemachten CYR Naturseifen an. Und direkt nebenan stellt Regina Schulte aus Falkensee ihre handgedrehten Glasperlen aus. Constanze Rühmann: „Verkauft werden die Artikel auf Kommission. Das ist für alle Beteiligten eine Win-Win-Situation.“
Warum der Ausbau des Geschäfts wohl so lange gedauert hat? Maia-Tea Kubish: „Es gab Komoplikationen, das Geschäft musste komplett kernsaniert werden. Wir haben auch alles selbst gemacht – mit sehr viel Liebe. Das hat eben seine Zeit gedauert.“ (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 166 (1/2020).
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